Eine Geschichte über Rebellion

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annamagareta Avatar

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„Sie haben mich nicht gekriegt“ ist ein beeindruckender Roman des österreichischen Autors Felix Kucher. Wie schon in seinem Buch „Malcontenta“ hat er auch dieses Mal wieder unterschiedliche Lebenswege gegenüber gestellt. Während es in seinem Debüt um drei Männer ging, sind es hier zwei Frauen, die Fotografin Tina Modotti und die Buchhändlerin Mary Rosenberg.

Nach dem Prolog im Jahr 1937 beginnt die Handlung 35 Jahre zuvor im Jahr 1902 und entwickelt sich im Anschluss chronologisch weiter.

Das Leben der beiden Protagonistinnen könnte kaum kontrastreicher sein.

Marie wird in Bayern groß und ihr Weg zur Buchhändlerin ist vorbestimmt. Sie ist Jüdin und schafft es gerade noch rechtzeitig nach New York.

Tina wächst in ärmlichen Verhältnissen in Norditalien auf und erkämpft sich ihren Weg als Fotografin nach Hollywood.
In ihrem Ursprung haben sie nicht viel gemeinsam, aber beide kämpfen für ihre Ziele und rebellieren gegen den Faschismus.

Es ist ein vielschichtiger Roman, in dem die historischen Hintergründe gut eingebunden wurden. Der Schreibstil von Felix Kucher ist ruhig und recht poetisch. Durch den permanenten Wechsel zwischen Tina und Marie entsteht ein Sog, der in mir das Bedürfnis hervorgerufen hat immer weiterzulesen.

Mich hat das Leben der beiden Frauen beeindruckt und wer gerne Bücher über starke und mutige Frauen liest, liegt hiermit genau richtig.