Zwei starke Frauen

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stella-sophie Avatar

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"Sie haben mich nicht gekriegt" erzählt von Tina Modotti und Marie Rosenberg, zwei Frauen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Die Erste, eine geborene Italienerin die ihre Kindheit in Armut verbrachte, schon in jungen Jahren hart arbeiten musste und im späteren Leben für die Revolution kämpfte, steht der wohl behütet aufgewachsenen Marie gegenüber, die anfänglich entgegen ihres Willens die Buchhandlung ihres Vaters übernimmt. Während Tina durch die ganze Welt reist um überall an der Revolution mitzuwirken, flüchtet sie vor den Faschisten, genauso wie Marie aufgrund ihrer jüdischen Wurzeln den Nationalsozialismus zu spüren bekommt.
In diesem Buch werden die Lebensgeschichten zweier Frauen auf interessante Weise miteinander verwoben, was nicht nur inhaltlich sondern auch sprachlich sehr gut gelingt. So endet ein Absatz meist mit der gleichen Thematik, mit der der nächste beginnt. Neben vielen historischen Fakten ist das Buch auch durch einen emotionalen und angenehmen Schreibstil ein Leseerlebnis.
Als einzigen Kritikpunkt könnte man die zum Teil etwas sprunghaft scheinende Erzählung erwähnen. Ein großer Zeitraum mit vielen kleinen Höhepunkten wird im Buch dann durch einen Satz mit einer Aufzählung zusammengefasst, ohne dass vorher die Höhepunkte selbst im Roman eine Rolle gespielt haben.
Im Großen und Ganzen ist es aber ein sehr empfehlenswertes Buch für alle Leser, die gern in historischen Romanen schmökern, die zum Teil auf wahren Begebenheiten beruhen.