Afghanistan-Deutschland Zwischen zwei Welten

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kabo16 Avatar

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Die 59jährige Soraya Alekozei erzählt uns ihre Lebensgeschichte: authentisch, sachlich aber auch sehr menschlich blicken wir mit ihren Augen auf ein Leben zwischen zwei völlig unterschiedliche Welten; Afghanistan und Deutschland. Geboren und aufgewachsen in Afghanistan schildert sie das Leben dort fröhlich, bunt und weltoffen und vor allen Dingen sehr gastfreundlich. Eine Burka oder die Unterdrückung der Frauen lernt sie in ihrer Familie im Wohlstand nicht kennen. Erst später auf der Flucht vor den Russen erfährt sie was es heißt Angst zu haben. 1979 flieht sie nach Deutschland, wo ihr afghanischer Ehemann Wali auf sie wartet. Mit der Geburt ihrer zwei Söhne Lahib und Walid beginnt ein zweites neues Leben in Deutschland. Mit ihrem Literaturstudium kann sie fern der alten Heimat nicht viel anfangen, so wird die Post ihr neuer Arbeitgeber; der ihr später auch mit Spenden und Sammlungen von Brillen, Hörgeräten und anderen Hilfsmitteln für ihre Herzensangelegenheiten wie Waisenhäusern und Frauengefängnissen hilft. 2005 geht Soraya als Leutnant der Deutschen Bundeswehr zurück an den Hindukusch. In "Bad Kunduz" fängst sie als Dolmetscherin für die Stimme der Freiheit an. So wird sie viele Menschen in Afghanistan über das Radio erreichen und dort bekannt. Bis zum Jahr 2011 fliegt sie jedes Jahr mit unseren Soldaten in den dortigen Einsatz, neben ihrer Arbeit als Dolmetscherin ist sie für alle Menschen in Not unterwegs und versucht immer eine Brücke zwischen den Kulturen zu schlagen.

In diesen sechs Jahren merkt Soraya aber leider auch, dass ihr altes geliebtes freies Land am Hindukusch nicht mehr existiert. Sie muss erkennen das der Tod und der ewige Krieg die Menschen dort verändert haben und auch vor ihr und ihren Kameraden nicht halt gemacht haben. Durch ein Atentat verliert sie nicht nur zwei ihrer Freunde, sondern auch fast ihr eigenes Leben. Sie schwebt lange in akuter Lebensgefahr und liegt im Koma, aber nach und nach kehrt sie durch die Hilfe anderer und ihren starken Willen zurück ins Leben.

Man merkt beim Lesen des Buches, dass Soraya ohne Hass weiter lebt. Sie hat zwar ihre Tränen verloren, aber diese weinen ihre Leser für SIE.

Danke für die andere Sicht auf diese fremde Kultur!