Bavaria und Afghanistan

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bavaria123 Avatar

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Ich habe mich sehr gefreut, dieses Buch lesen zu dürfen. Dadurch habe ich eine sehr interessante Frau kennen lernen können.

Da Soraya Alekozei aus Afghanistan stammt, erfährt der Leser einiges aus ihrem Heimatland. Die Bilder die mir vor dem Lesen des Buches in den Kopf kamen, wenn ich an Afghanistan gedacht habe, waren bestimmt vom Krieg, Landminen und Zerstörung, von Taliban und internationaler NATO-Truppenpräsenz. Doch die Autorin beschreibt die schöne Landschaft, die Gastfreundlichkeit der Bewohner, den festen Zusammenhalt. Sie ist unbeschwert in einer modernen gut situierten Familie aufgewachsen und brauchte sich auch nicht zu verschleiern. Diese Sichtweise auf das Land hat mich dazu bewogen, mir weitere Bücher über das Land anzusehen und habe dabei bestätigt gefunden, dass es sehr schöne Landstriche besitzt. Nicht umsonst führte in den 1960er und 1970er Jahren der sogenannte Hippie trail von Europa nach Südasien durch Afghanistan.

Was mich aber außerordentlich beeindruckt hat, ist die Autorin selbst. Sie war fast tot und hat einen langen Genesungsweg hinter sich. Und doch ist sie nicht verbittert. Sie schreibt sehr offen über ihre Gefühle, ihre Ängste, ihre Überzeugung. Ihr großes persönliches Engagement kehrt sie nicht in den Vordergrund, sondern plädiert eher bescheiden für Idealismus. Das Geschriebene wirkt authentisch ohne zu dramatisieren.

Die Bilder in der Mitte des Buches bringen dem Leser Land und auch die angesprochenen Personen näher.

Ich empfehle dieses Buch mit allen Sternen weiter. Es ist erschütternd und aufrüttelt. Aber es macht auch Mut.