Der Traum von einem besseren Leben

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Soraya Alekozei erzählt ihre Geschichte – erzählt davon, wie sie in ihrem schönen, friedlichen Heimatland Afghanistan im Wohlstand und wohlbehütet aufgewachsen ist, aber auch davon, dass sie schon bald erfahren muss, dass das Leben nicht nur friedlich verläuft. Im Alter von 24 Jahren folgt sie im Jahr 1979 ihrem Mann, der schon seit einigen Jahren in Deutschland lebt. Soraya hat großes Heimweh, wird Mutter zweier Jungen, arbeitet als Moderatorin beim Radio, dann bei der Post. 2005 geht sie als Soldatin der Bundeswehr nach Afghanistan, zunächst als Moderatorin für den Bundeswehrsender „Stimme der Freiheit“ und später als Dolmetscherin der ISAF-Kommandeure.
Immer wieder muss sie erleben, dass Kameraden und Zivilisten durch Anschläge ums Leben kommen oder schwer verletzt werden - bis sie selbst zu den Opfern gehört.
Nächstenliebe ist für Soraya eine Selbstverständlichkeit. Das wird schon durch eine Begebenheit in ihrer Kindheit deutlich, als sie eine obdachlose Frau an die Hand und mit nach Hause nimmt, um ihr zu essen und einen Schlafplatz zu geben. Als Soldatin in ihrem Heimatland setzt sie sich ein für ein menschenwürdiges Leben von kranken und von Waisenkindern ebenso wie für Frauen, die vor unwürdigen Bedingungen durch häusliche Gewalt im Gefängnis gelandet sind.
Schon die Leseprobe dieses Buches hat mich davon überzeugt, dass es sich hier um den „Bericht“ eines ganz besonderen Menschen handelt. Soraya setzt sich für den Frieden ein mit Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe und mit Worten. Durch die Wortwahl und die zum Teil poetische Art ihrer Erzählung spürt man, dass sie ein großes Herz besitzt.
Zum Schluss möchte ich nicht ungesagt lassen, dass mir mit diesem Buch ein wichtiges Stück Geschichte ganz anders vermittelt wurde, als ich es aus trockenem Geschichtsunterricht kenne. Die Zusammenhänge zwischen dem Einmarsch der Russen, den Angriffen der Taliban nicht nur in Afghanistan, sondern auch am 11. September in den USA, sind mir bisher nicht so klar und bewusst gewesen.
Ein Dankeschön an alle deutschen Soldaten, die in Afghanistan zum Einsatz gekommen sind, und ganz herzlichen Dank an Soraya Alekozei für dieses Buch und dafür, dass sie so ist wie sie ist.