Mehr Biographie, weniger politisch (Eindruck der Leseprobe!)

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Es gibt wohl keinen Krieg, der Deutschland über die letzten Jahre so beschäftigt hat, wie der Afghanistankrieg. Auch wenn er mittlerweile stark in der Versenkung verschwunden ist, ja man könnte fast sagen vergessen scheint, tobt er noch immer und eine baldige Lösung des Konflikts scheint nicht in Sicht. Gerade daher war ich erfreut, hier ein Buch zu finden, welches sich genau mit diesem "vergessenen Krieg" beschäftigt.

Da ich ein sehr politischer Mensch bin, hatte ich mich auf einen Bericht aus erster Hand mit eventueller politischer Wertung eingestellt. Die Leseprobe bestätigt diese Vorstellung zunächst nicht. So wirkt das Buch eher wie eine Biographie der Autorin.

Der Schreibstil ist sehr bildhaft, nahezu malerisch. Man merkt schnell, dass es sich das Buch nicht nur um den Kampfeinsatz dreht, sondern die Autorin als Person im Zentrum steht, d.h. Aspekte wie die Kindheit aber natürlich auch die persönliche Wahrnehmung des Nahtodes werden ausführlich beschrieben.

Fazit: Zunächst vermutete ich hinter dem Buch einen eher sachlichen, persönlichen Kampfbericht wie z.B. Johannes Clairs "Vier Tage im November". Das Buch schlägt jedoch eine eher biographische Richtung ein. Diese kann sich jedoch als sehr interessant herausstellen, bedenkt man die afghanischen Wurzeln der Autorin beim Kampfeinsatz im eigenen Land. Auf die weiteren Wendungen und Erzählungen des Werks bin ich deshalb sehr gespannt.