Sie konnten mich nicht töten

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solengelen Avatar

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Soraya, gebürtige Afghanin, wächst in gehobener Schicht, mit modern eingestelltem Vater, behütet in Kabul auf. Sie erhält eine gute Schulbildung und auch das Tragen einer Burka entfällt. Sie wird angehalten eigene Entscheidungen zu treffen, setzt sich schon als Kind für andere ein, für nicht so Privilegierte. Ihr Vater, die Sanftmut in Person, hat schreckliches durchmachen müssen. War er doch Anhänger des liberalen Königs und seiner Frau, die auch Namensgeberin von Soraya war.
Nach der Heirat mit ihrem Cousins, er studiert in Deutschland, folgt sie ihm. Aber sie ist dort nicht glücklich, vermisst ihre Heimat. Sie findet einen Weg etwas mit ihrem Land für ihr Land zu tun, sie geht mit der Bundeswehr als Dolmetscherin zurück. Engagiert sich für ihre Landsleute, bis zu diesem schrecklichen Tag. Es sollte ihr letzter Einsatz sein, sie hatte es ihrem Mann und ihren Söhnen versprochen. Obwohl ihr so etwas schreckliches widerfahren ist, ist sie ohne Groll, ohne Hass.
Die leichte, bildhafte Sprache nimmt den Leser mit, mit in das Afghanistan aus Sorayas Jugend, ein Land wie aus 1001 Nacht, ein Land mit Tradition und Moderne. Ein Land, dass früh diesen Spagat geschafft hatte, bis erst die Engländer Unmut schürten, die Russen einfielen und die Taliban das Land in Chaos, Angst und Zerstörung stürzten.
Soraya, eine wundervolle, mitfühlende, mutige, kämpferische Frau, die sich für ihr Land, ihre Landsleute und den Frieden einsetzt.
Mit "Sie konnten mich nicht töten" ist es Soraya Alekozei gelungen uns das eigentliche Afghanistan, die Menschen, aber auch das unterdrückte Afghanistan, näher zu bringen. Man spürt ihre Liebe zu ihrer Heimat, den Willen etwas zu verändern/verbessern, ihre Schuldgefühle. Mit viel Gespür, Liebe, Klarheit, erzählt sie ihr Leben, ihre Verbundenheit mit einem leidenden Land. Soraya ist eine bemerkenswerte Frau, die trotz allem die Liebe für ihr Land nicht verloren hat. Ein Buch, das unbedingt gelesen werden sollte. Leider kann ich nur 5 Sterne vergeben.