Sie konnten mich nicht töten

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Der Titel des Buches ist ein bisschen irreführend, denn Soraya Alekozei schreibt nicht nur über ihren Bundeswehreinsatz in Afghanistan, sondern auch über ihre Kindheit in Afghanistan und ihr Leben in Deutschland.
Soraya Alekozeis Familie gehört zum Bildungsbürgertum in Kabul. Ihre Eltern sind einerseits sehr fortschrittlich, was die Bildung ihrer Tochter betrifft, andererseits leben sie aber auch die afghanischen Traditionen. Denn als sich der immerhin knapp 10Jahre ältere Cousin Wali in Soraya verliebt, stimmen sowohl die Familie als auch die Autorin selbst einer Hochzeit mit einem eigentlich Fremden zu. Soraya verlässt ihre geliebte Heimat Afghanistan und lebt fortan in dem ihr fremden Deutschland. Doch ihr Heimweh zieht sie schließlich zurück in ihre Heimat, bis die politischen Veränderungen und Verfolgung der Familie die Rückkehr nach Deutschland erzwingen. Als sie viele Jahre später die Möglichkeit bekommt, als Dolmetscherin für die Bundeswehr in Afghanistan zu arbeiten und ihren Landsleuten zu helfen, zögert sie nicht lange. Sie begleitet mehrere Einsätze, immer in der Hoffnung, dass die geleistete Arbeit endlich Früchte trägt.
In einfacher Sprache, gelegentlich fast ein bisschen naiv, beschreibt Soraya Alekozei sehr bewegend ihr Leben in Afghanistan und Deutschland. Dem Bundeswehreinsatz und den Hilfsaktionen ist dabei natürlich der größte Teil gewidmet. Im Mittelteil des Buches sind – teils in Farbe – etliche Fotos aus dem Leben der Autorin eingefügt.
Ein sehr bewegendes Buch, das diesen schon so lange anhaltenden Kriegseinsatz aus der Sicht einer in Deutschland lebenden Afghanin schildert. Lesenswert und informativ.