Wie Phönix aus der Asche

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dreamlein Avatar

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Das Buchcover spricht für sich und lässt keinen Zweifel aufkommen worum es geht. Es ist ein Erfahrungsbericht, es geht ums Überleben, ums Hinfallen und Aufstehen und stärker als je zuvor zurückzukommen, selbstbewusst und mit der klaren Aussage "Sie konnten mich nicht töten". Die Frau auf dem Cover lächelt, wirkt sehr sympathisch und ist schon etwas älter- es ist ihre Geschichte, die hier erzählt wird. Mit Neugierde, aber auch etwas verhalten und ängstlich liest man ihren Bericht, denn ihre Worte formen keinen fiktiven Roman der zur Unterhaltung dient, sondern die Realität- das Kämpfen und Sterben in unserer Welt. Wie sich ein ganzes Land und ihre Menschen ändern können dich Angst und Armut und Unwissenheit. Ihre Lebensgeschichte liest sich sehr flüssig, sie schildert ihre behütete Kindheit in Wohlstand, die Liebe und den Respekt der ihr zeit ihres Lebens entgegen gebracht wurde, ihre Erziehung, ihre Gedanken und Beweggründe als Afghanin aus ihrem Heimatland 1979 zu fliehen und wie sie die Bundeswehr zu ihrem Arbeitgeber machte um den Menschen, die sie liebt und ihrem Heimatland etwas zurückzugeben und was zu verändern. Sie arbeitet als Vermittlerin der Völker, hilft Waisen und misshandelten Frauen, arbeitet als Dolmetscherin und Moderatorin, bis ein Anschlag fast mit ihrem Tod endet. Doch sie steigt wie Phönix aus der Asche . Eine für mich wunderbar bemerkenswerte und starke Frau, deren Lebensgeschichte sich flüssig und interessant teilweise wie Poesie liest. Ich habe schon lange nicht mehr ein Buch so im Herzen bewahrt und viele textpassagen rausgeschrieben. Sie kämpft sich als kriegsversehrte Veteranin zurück ins Leben und besitzt hierbei mehr Größe und Schönheit als die meisten von uns. "Weinen macht weich, das habe ich schon recht früh begriffen und aus diesem Grund nie versucht zu unterdrücken, was die Fluten meiner Seele nach oben spülten"