Tiefe Einblicke

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minoka Avatar

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Alexa Grassmann folge ich bereits seit einiger Zeit in den sozialen Medien und war immer beeindruckt von ihrer Ästhetik und aufklärerischen Arbeit über das Lesbisch- und Queersein und mental Gesundheit. Beides kann man auch in ihrem ersten Buch erwarten. Es ist ein Hybrid aus persönlichen, sehr schön geschriebenen Anekdoten und lehrreichem Content.

Das Buch ist recht kurz, es hätte für meinen persönlichen Geschmack gerne von beidem mehr geben können. Persönlich habe ich durch die Lektüre des Buches nicht wirklich etwas Neues gelernt, kann mir aber vorstellen, dass es für jüngere Leser*innen, die versuchen ihre Identität zu definieren, unglaublich wertvoll sein kann, die richtigen Worte zu finden.

In ihren Anekdoten zeigt die Autorin sich verletzlich und bisweilen poetisch. Ich finde es schön, dass sie hier nicht ganz chronologisch vorgeht und nicht jede Erfahrung und jedes Gefühl zu Tode beschreibt, sondern Raum zum Mitdenken lässt.

Eine Sache, die mir persönlich etwas gestört hat, war das Layout des Buches. Die Kapitel werden manchmal durch fast leere Seiten unterbrochen, auf denen mittig ein Zitat platziert ist, das in unmittelbarer Nähe auch im Text zu finden ist. Einerseits wird dadurch der Lesefluss gestört, andererseits entsteht eine Doppellung, die mich dann langweilt. Es stimmt, dass für diese Seiten besonders prägnante und gute Textstellen ausgewählt wurden, allerdings muss man der mündigen Leser*innenschaft zutrauen, sie selbst zu finden und sich bei Bedarf zu markieren.

Das Coverdesign mit der rosa Schrift auf der Fotografie der Autorin finde ich sehr ansprechend und passend für das sehr persönliche Buch.

Vielen Dank an Allegria und Vorablesen für das Zusenden des Rezensionsexemplars.