Ernüchternd!

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Die fünfzehnjährige Ellen wird vermisst. Das Team um Kommissar Sam Berger ermittelt fieberhaft. Doch von dem Mädchen fehlt jegliche Spur. Sam glaubt sogar an einen Serientäter und meint auch Hinweise für noch mehr verschwundene Mädchen gefunden zu haben. Bei seinem Chef, Kriminalhauptkommissar Allan Gudmundsson stößt er mit dieser These allerdings auf großen Widerstand, denn bisher fehlt jeglicher Beweis dafür, noch gab es in Schweden jemals einen Serientäter. Als Sam bei der Erstürmung eines verdächtigen Bootsschuppen seine Kollegen vor einer Selbstschussanlage warnt, die dann tatsächlich auch existiert und einen Beamten schwer verletzt, ist das Maß bei Allan voll und es kommt zur Eskalation zwischen den Beiden.
Viel mehr kann und möchte ich vom Inhalt nicht preisgeben, da zuvile von der eigentlichen Story sonst verraten wird.
Ein bisschen habe ich schon immer mit Arne Dahls Schreibstil gehadert, deswegen habe ich die beiden letzten Teile seiner Kriminalserie um die Sonderkommission der Stockholmer A-Gruppe nicht mehr gelesen. Einfach weil sie weder vernünftige noch nachvollziehbare Handlugen und Spannungsbögen aufwiesen. Bei diesem Buch dachte ich mir, ich gebe dem Autor noch eine Chance. Meine Hoffnung war einfach das sich die Idee der Sonderkommission für den Autor selbst ausgereizt hatte und er sich mit einer neuen Idee um ein Ermittlerduo wieder mit mehr Enthusiasmus auf Story und Plot stürzt. Leider wurde ich sehr herb enttäuscht. Das fing schon auf den ersten Seiten an. Kurz nach der Erstürmung von oben beschriebenem Bootsschuppen kam es zu einem Streitgespräch zwischen Allan und Sam. Ein Gespräch dem ich als Leser überhaupt nicht folgen konnte. Dinge wurden angesprochen die mir als Leser suggerierten mindestens hundert Seiten verpasst zu haben. Dabei war ich erst auf der 21. Seite. Das trübt den Lesefluss ungemein. Von einer Selbstschussanlage ist hier die Rede, leider gibt es überhaupt keinen Hinweis, einzig das Bauchgefühl von Sam offeriert ihm diese. Einfach nicht nachvollziehbar. Und das setzt sich weiter fort. Der Kommissar handelt ständig auf eigene Faust, informiert weder sein Team noch den Vorgesetzten. Hält Beweismittel zurück. Auf Seite 43 war ich schon soweit das Buch endgültig beiseite zu legen, weil ich nicht mehr nachvollziehen konnte, was der Autor vermitteln wollte. Ist hier von der Vergangenheit des Kommissars die Rede oder geht es um den aktuellen Fall? Völlig undurchsichtig. Als sich dann die einzige Verdächtige noch als Mitarbeiterin der Geheimpolizei entpuppt, die ihrerseits wohl Sam als Verdächtigen auserkoren hat , war meine Geduld am Ende und ich habe das Buch tatsächlich nur aus Rezensionsgründen zu Ende gelesen.
Fazit: Eine schlechte Story mit einer desaströsen Umsetzung bedingt durch viele abrupte und nicht nachvollziehbare Handlungsum- und übersprünge.