Spannung minus eins

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danion Avatar

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Mit „Sieben minus eins“ beginnt der schwedische Autor Arne Dahl eine Krimiserie, die viel Spannung verspricht. Das erste Buch präsentiert dem Leser die beiden Hauptfiguren der Reihe – den Kriminalkommissar Sam Berger und Molly Blog, die bei einem Geheimdienst arbeitet. Beide sind auf den Spuren eines Serienmörders. Wer der Mörder sein könnte – darüber habe ich mehrere Hypothesen gestellt und keine davon hat sich gehalten. Unter Verdacht standen bei mir unter anderem die beiden Hauptfiguren. Und sobald meine Erwartungen und Vermutungen sich wenigstens ein bisschen Grund fanden, warf der Autor eine unerwartete Wendung (davon gibt es im Buch sehr viele, allerdings wirken einige davon ziemlich konstruiert und unglaubwürdig). Sie jagen die Spannung hoch und verwirren zugleich. Alles, was man annimmt, wird über den Bord geworfen. Und am Ende steht man vor dem nächsten Rätsel, das eventuell im zweiten oder gar im letzten Buch der Reihe gelöst wird.

Der Schreibstil des Autors fand ich anfangs ziemlich anspruchsvoll und nicht wirklich ansprechend. Ich habe Zeit gebraucht, um mich einzulesen, um die Spannung auf mich wirken zu lassen, um sie überhaupt zu finden. Auf den ersten 40-50 Seiten dachte ich mehrmals, ob ich das Buch doch in die Seite legen soll. Aber danach ging es einigermaßen spannender. Es gab zwischendurch immer wieder Stellen, bei denen ich umblättern wollte und einige Absätze habe ich tatsächlich weggelassen (Dialoge zwischen Sam und seinem Chef als Beispiel). Dafür gab es aber auch einige Höhepunkte, psychologisch raffiniert und sprachlich gut realisiert. Wer sich am Ende als der gesuchte Täter entpuppte, war für mich ein bisschen enttäuschend – einige andere Figuren hätten für diese Rolle besser gepasst, wären für mich interessanter. Und die beiden Hauptfiguren – die haben mich leider nicht überzeugt und ich glaube nicht, dass ich das zweite Buch aus der Serie lesen werde.

Fazit: im großen Ganzen war das Buch für mich spannend genug, um es zu Ende zu lesen, aber danach hatte ich nicht das Gefühl, das sich das Lesen wirklich gelohnt hat.