Weniger ist mehr

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melanie82 Avatar

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Was braucht man wirklich im Leben? Wie viel Platz braucht man, wie viele Dinge? Und: mit wie wenig kann man eigentlich auskommen und was macht das mit einem? Diesen Fragen geht die Autorin in „Sieben Quadratmeter Glück: Mein Leben im Camper“ nach. Sie zieht in ein Wohnmobil, Marke Chateau, auf einen Campingplatz bei Hannover und schildert ihre Erlebnisse und Erfahrungen im Tagebuchstil. Anfangs und auch zwischendrin begegnet sie allerlei Widrigkeiten, gleichzeitig beginnt sie aber auch das Positive zu sehen. Sie beobachtet ihre Nachbarn, die alle aus unterschiedlichen Hintergründen auf dem Campingplatz werden und ihr Wohnmobil wird immer mehr zu ihrem eigenen kleinen Chateau, also Schloss. Zweifel und Unsicherheiten beschönigt sie nicht, was das Buch sehr authentisch macht. Obwohl das Buch eigentlich recht kurz ist, bringt es doch zum Nachdenken und auch wenn zumindest ich mir ein Leben auf einem Campingplatz nicht vorstellen könnte, überdenkt man doch den eigenen Konsum und Lebensstil und fragt sich, ob man alles so braucht. Nach dem Tagebuchteil gibt es einige Praxistipps inkl. Rezepte, was ich nicht unbedingt gebraucht hätte und was ich auch irgendwie als einen recht harten Schnitt zum vorherigen Teil empfunden habe. Auch die Erfahrungsberichte anderer Personen, die sehr minimalistisch in Tiny Houses oder Mobile Homes leben, finde ich etwas willkürlich, da doch sehr kurz. Die Geschichte der Autorin an sich hätte mir für sich allein stehend ausgereicht und war auch das, was mir am besten gefallen hat.