Survival-Story mit vorsichtiger Liebesgeschichte

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nabura Avatar

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Fünf Wochen sind vergangen, seit Hannah herausgefunden hat, dass ihr Freund sie betrogen hat und sie deshalb von London nach Kanada zu ihrer Schwester geflüchtet ist. Noch immer nicht schlauer in Bezug auf die Frage, wie es weitergehen soll, will sie nun trotzdem nach Hause fliegen. Schon am Flughafen fällt ihr mehrfach ein Mann auf, der scheinbar das gleiche Ziel hat. Ein dramatisches Ereignis sorgt dafür, dass die beiden unter bedrohlichen Umständen zusammenarbeiten müssen und dabei bald mehr über den anderen erfahren.

Von Dani Atkins hatte ich zuvor nur „Die Achse meiner Welt“ gelesen, was mir mitsamt seiner mysteriös-unerklärlichen Komponente sehr gefallen hat. Deshalb war ich neugierig, ob es auch in diesem Buch solch eine Komponente gibt. Im Nu war ich mitten drin in der Geschichte von Hannah, die sich nach fünf Wochen Auszeit bei ihrer Schwester auf den Weg in die Heimat macht, wo sie sich ihrem Vielleicht-Ex Freund stellen muss.

Ich konnte Hannahs Unsicherheit, wie es für sie weitergehen soll, gut nachvollziehen. Diese Frage schwebt wie eine riesige Wolke über ihrem Kopf. Doch sehr bald muss sie sich einem noch viel ernsteren, handfesten Problem stellen: Ihr Flugzeug über den kanadischen Bergen ab. Sie ist unverletzt, aber irgendwo im verschneiten Nirgendwo, und außer ihr ist nur Logan da, der ihr schon am Flughafen auf sympathische Weise aufgefallen ist.

Die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin und der Titel verrät auch schon, dass die Geschichte nur einen kurzen Zeitraum umfasst. Ich fand es interessant, zu erleben, wie Hannah und Logan mit ihrer schwierigen Lage umgehen. Hannah kommen immer wieder Zweifel, doch Logan behält einen kühlen Kopf und hat so manche gute Idee rund um das Überleben in der Wildnis.

Die beiden gehen typischen Survival-Tätigkeiten nach wie einen Unterschlupf bauen, Feuer machen und Essen beschaffen, die wenig Neues boten. Dabei kommen sie natürlich auch ins Gespräch. Vor allem Logan ist sehr neugierig und bringt Hannah dazu, viel von sich preiszugeben und noch einmal darüber nachzudenken, was sie eigentlich will. Durch ihre verzweifelte Lage sieht sie einiges in einem neuen Licht.

Der Umgang der beiden wird immer vertrauter, denn der Überlebenskampf schweißt zusammen. Immer wieder wird es aber auch zu einem Kampf im wahrsten Sinne des Wortes und dramatische Momente ließen mich mitfiebern, ob die beiden durchhalten werden. Kurz vor dem Schluss gibt es dann eine mysteriöse Entwicklung, mit der ich aber schon gerechnet hatte. Obwohl bei mir das Überraschungsmoment ausblieb führt die Autorin die Geschichte zu einem versöhnlichen Schluss.

In „Sieben Tage voller Wunder“ kämpft Hannah gemeinsam mit einem ihr bis dato Unbekannten ums Überleben. Das Buch ist eine Survival-Story mit vorsichtiger Liebesgeschichte. Ich fand die Annäherung in einer so bedrohlichen Situation gelungen beschrieben, hätte mir aber noch mehr überraschende Entwicklungen gewünscht. Deshalb vergebe ich knappe vier Sterne an Hannahs und Logans Versuch, zu zweit in der verschneiten Wildnis zurechtzukommen.