Der erste Fall für Emilia Capelli und Mai Zhou.

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kimvi Avatar

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Der Ermittlungspartner der Kommissarin Emilia Capelli hat sich überraschend in die Elternzeit verabschiedet. Nun braucht sie einen neuen Kollegen an ihrer Seite. Ihren Wunschkandidaten hat sie dabei schnell ins Auge gefasst. Doch ihr Vorgesetzter macht Emilia einen Strich durch diese Rechnung, denn er teilt ihr Mai Zhou, eine junge Kollegin mit allerbesten Qualifikationen, zu. Obwohl sie selbst eine Frau ist, hält Emilia nicht viel von weiblichen Ermittlern. Dies, und die Enttäuschung, dass sie nicht ihren Wunschpartner bekommen hat, lässt sie ihre neue Kollegin deutlich spüren. Das sind nicht die allerbesten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teamarbeit. Dabei müssten die beiden Kommissarinnen sich eigentlich ganz auf ihren aktuellen Fall konzentrieren. Denn ein Serienmörder, der den Fundort seiner Opfer perfekt in Szene setzt, und dabei nicht nur die Polizei, sondern auch scheinbar unbeteiligte Personen, in ein perfides Katz- und Mausspiel verwickelt, gibt den beiden Ermittlerinnen einige Rätsel auf. Wird es den beiden gelingen, die spontane Abneigung gegeneinander in den Griff zu bekommen und die Identität des Killers zu entschlüsseln? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt..... **Meine Meinung "Siebenschön" ist der erste gemeinsame Fall für das Ermittlerduo Emilia Capelli und Mai Zhou. Die Kommissarin Emilia Capelli ist von dieser Zusammenarbeit nicht besonders angetan, da sie selbst einiges dafür geleistet hat, um in diesem Beruf Anerkennung zu erhalten. Sie ist nicht davon überzeugt, dass auch andere Frauen dafür geeignet sind. Dementsprechend kühl beginnt der Start des neuen Ermittlerteams. In diesem Auftaktband erhält man einige Informationen über die beruflichen und privaten Hintergründe der beiden Frauen. Die beiden Hauptprotagonistinnen wirken beide sehr sympathisch und lebendig. Ihre Gedanken und Handlungen kann man sehr gut nachvollziehen, sodass man gespannt verfolgt, wie sich die gemeinsame Arbeit weiterentwickelt. Die eigentliche Thrillerhandlung beginnt ohne langatmiges Vorgeplänkel. Denn man befindet sich sofort mitten im Geschehen, da man die letzten Minuten eines Opfers beobachtet. Der Killer selbst bleibt dabei im Hintergrund, sodass Identität und Motiv nicht verraten werden. Das Interesse an diesem Fall ist durch den rasanten Einstieg allerdings sofort geweckt. Durch wechselnde Erzählperspektiven bekommt man einen guten Überblick über die Gesamthandlung. Obwohl man sich natürlich nicht sicher sein kann, wie sich die verschiedenen Handlungsstränge miteinander verknüpfen werden. Judith Winter versteht es allerdings hervorragend, eine durchgehende Spannung zu erzeugen. Dadurch gerät man bereits früh in den Sog der Ereignisse, sodass es äußerst schwerfällt, sich dem Gelesenen zu entziehen. Geschickt ausgelegte Spuren sorgen dafür, dass man ihnen nur allzu bereitwillig folgt. Allerdings muss man dabei oft feststellen, dass die Zusammenhänge dann doch ganz anders sind. Die angestellten eigenen Ermittlungen muss man also ständig überdenken. Überraschende Wendungen sorgen dafür, dass man erst kurz vor Schluss die Lösung präsentiert bekommt. Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich dadurch ganz auf die spannende Handlung einlassen. Durch Judith Winters Beschreibungen kann man sich sowohl die Protagonisten, als auch die entsprechenden Handlungsorte lebhaft vorstellen. Da der Täter einigen seiner Opfer vor ihrem Tod einiges abverlangt, muss man auch mit blutigen Szenen und Schockmomenten rechnen. Mir hat der Auftaktband um die beiden Ermittlerinnen Capelli und Zhou sehr gut gefallen. Ich habe mich von der ersten bis zur letzten Seite spannend unterhalten, und mich dabei nicht einen einzigen Moment gelangweilt. Die privaten Reibereien des Teams und der gut durchdachte Plot konnten mich von diesem Thriller voll und ganz überzeugen. Ich vergebe deshalb begeisterte fünf Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.**