Und in Wahrheit ist nichts so, wie es scheint

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solveig Avatar

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Mit italienischem Temperament und chinesischer Gelassenheit geht ein recht unterschiedliches Ermittlerduo auf die Jagd nach einem Serienmörder.

Mai Zhou, deutsch-chinesische Ermittlerin, ist nicht gerade die Wunschpartnerin der ehrgeizigen jungen Kriminalhauptkommissarin Emilia Capelli, deren familiäre Wurzeln in Sizilien liegen. Und so beginnt ihre Zusammenarbeit zunächst einmal mit viel Misstrauen von Seiten Capellis.

Aber schon bald ist enge Zusammenarbeit und gegenseitiges Vertrauen notwendig; denn ein äußerst brutaler Mörder hält Frankfurt in Atem.
Schwer zu fassen, hoch intelligent, der Polizei immer eine Nasenlänge voraus, präsentiert er der Kripo gleich mehrere Leichen. Dabei sind nicht nur die Ermittler um Capelli und Zhou, sondern auch der Leser anfangs etwas verwirrt.
Schließlich stolpert das Team über ein Zahlenrätsel; ein altes Kinderlied liefert schließlich wertvolle Hinweise und bringt Licht ins Dunkel der Taten.

In einem angenehm klaren, flüssig lesbaren Stil führt die Autorin den Leser durch Frankfurt und seine Stadtteile, durch das Labyrinth von Schuld und Sühne. Zudem lässt sie - selbst von Beruf Psychologin - den Leser an den Gedanken und Empfindungen der unterschiedlichen Charaktere, auch der späteren Opfer, teilhaben, was das Mit-Erleben noch intensiviert. Auch die Einblicke in das Privatleben der Protagonistinnen erleichtern es dem Leser ihre Motive nachzuvollziehen.
Judith Winter versteht es, die Spannung im Zuge der Ermittlungen noch zu steigern und bis zum Ende des Romans auch zu halten.

Die zwei eigenwilligen Ermittlerinnen, Frauenpower mit Witz und Verstand, ergänzen sich zum „Dream Team“. Von ihnen möchte man mehr lesen.
Wie schön, dass „Siebenschön“ keine Einzeltat bleibt, sondern weitere Folgen geplant sind!