Keltische Ritualmorde

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scouter Avatar

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Eine mysteriöse Mordserie an Prostituierten treibt die Polizei von Velden sehr stark um. Sie finden keine Spuren und überhaupt keine Hinweise auf den Täter. Da es sich um eine Serie handelt wird die bekannte Psychologin Frieda Rubens an den Ermittlungen beteiligt. Der ermittelnde Kommissar Marc Wittmann ist davon nicht begeistert, da er lange Zeit eine Beziehung mit Frieda hatte und er von der Einbeziehung der Psychologin nichts hielt. Doch sein Vorgesetzter besteht darauf und so macht sich Frieda an die Arbeit. Nach Durchsicht aller Unterlagen stellt sie fest das die Serie nach einem keltischen Ritus durchgeführt wurde und es noch neue Taten zu erwarten sind, da es sich um hohe Festlichkeiten im keltischen Zyklus handelt. Doch sie können die nächsten Morde nicht verhindern, aber das Muster wird immer deutlicher, doch dann geschieht eine neue Tat, die nicht an einer Prostituierten ausgeführt wurden. Sie war Tochter eines berühmten Psychologen, der auch Friedas Bücher immer wieder kommentiert hat. Doch trotz allem tappen die Ermittler völlig im Dunkeln. Allerdings kommt Frieda dem Täter näher, da sie in ihren Büchern Hinweise auf die Taten findet und sie langsam, aber sicher die Methodik versteht. Außerdem passen anonyme Anrufe so langsam in das Bild, das sich Frieda macht. Steht sie auch auf der Liste des Mörders?
Das Thriller Thema ist nicht neu, aber die Systematik ist sehr interessant, keltische Rituale, die einen Mörder inspirieren. Interessant ist die Ermittlung, die die Psychologin Frieda Rubens durchführt. Sehr akribisch ordnet sie die einzelnen Tatorte in einer Karte an, doch leider durchschaut der Mörder den Fortgang der Ermittlungen. Er spielt ein Spiel nicht nur mit den Ermittlern, sondern auch mit Frieda. Er ist immer einen Schritt den Ermittlern voraus. Der Autor Gunnar Schwarz zeichnet hier ein sehr komplexes Gemälde von keltischen Mythen. Die Taten werden sehr brutal ausgeführt und hier auch beschrieben, um die Mythen zu unterstreichen. Die Psychologin Frieda wird hier sehr eindringlich dargestellt und auch ihre Schwächen und Vorlieben. Die Zerrissenheit, die im Laufe der Ermittlungen immer deutlicher wird, macht die Psychologin besser begreifbarer und das nicht nur für ihre Freundin Marie, sondern auch für das Team der Kripo. Kommissar Marc Wittmann ist ein sehr engagierter Polizist, des allerdings auch sehr unbeherrscht ist und nichts von Psychologie in der Polizeiarbeit hält. Erschwerend kommt bei der Arbeit der beiden noch hinzu, dass sie mal ein Paar waren. Hier sind Schwierigkeiten vorprogrammiert, die allerdings die Ermittlungen nicht behindern, eher beflügeln. Spannend und mysteriös zugleich sind Einschübe in kursiv Schrift, die scheinbar vom Mörder stammen, in dem die Person die Taten beschreibt und die an die keltische Göttin Sulis gerichtet ist, wer immer das auch sein mag.
Ein außergewöhnlich spannender und mysteriöser Thriller liegt hier vor. „Siehst du, wie sie sterben“ von Gunnar Schwarz ist bis zum Schluss spannend und mit einigen besonderen Momenten versehen. Freunde dieses Genres werden ihn lieben.