nicht ganz überzeugendes Survival- und Abenteuerbuch

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maulwurf123 Avatar

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"Silberflut - Das Geheimnis von Ray's Rock" lautet der Titel des Auftakts zur 'Silberflut-Dilogie', geschrieben von Alex Falkner.

Mit Silberfolienprägung und UV-Lack ist das Cover gleich ein richtiger Blickfang und macht neugierig auf das Buch.

Im Mittelpunkt der Handlung stehen die sieben Kinder Eddie, Milla, Lucy, Jesper, Nick, Laurens und Theo, welche gemeinsam mit ihrer Klasse und zwei Lehrern eine Klassenfahrt auf der Insel Ray's Rock unternehmen. Zwei Wochen Abenteuer stehen auf dem Programm, Schnitzeljagd, Teamspiele, Survival-Programm und ganz viel Spaß zusammen haben. Leider ändert sich dies nach drei Tagen ziemlich rasant: Eine seltsame silberne Nebelwelle überrollt die gesamte Insel und plötzlich sind all ihre Mitschüler und die Lehrer verschwunden! Kein Handy funktioniert mehr, die Sieben sind komplett von der Zivilisation abgeschnitten und seltsame Dinge gehen vor sich, wie z. B. ein rasantes Tier- und Pflanzenwachstum. Zunächst besteht noch die unterschwellige Hoffnung, dass dies alles Teil des gebuchten Survivalprogramms ist, doch bald schon stellen die Kinder fest, dass sie nicht alleine auf der Insel sind...
Es beginnt ein Wettlauf um die Rettung von der Insel - auf Leben und Tod!

Erzählt wird die Geschichte aus zwei unterschiedlichen Perspektiven. Die Ereignisse werden aus einem schnellen Wechsel von den Protagonisten Eddie und Milla geschildert. Beide sind sehr unterschiedliche Charaktere. So erscheint Eddie dem Leser als der vernünftige Anführer der Gruppe, während Milla aufgrund ihres schwierigen sozialen Hintergrundes eine rebellische Natur aufweist.
Allgemein sind die sieben Hauptcharaktere sehr verschieden gestaltet. Jeder der Kinder nimmt innerhalb der Gruppe schnell eine bestimmte Position ein: Eddie als der Anführer, Milla als die Rebellin, Nick und Jesper als Mitläufer und Laurens als das Köpfchen / Wissenschaftsgenie der Truppe. Lucy nimmt die Rolle der verängstigten, stillen Maus ein, während Theo schon bald offen gegen die Anführerrolle von Eddie auftritt und versucht selbst das Zepter und die 'Machtposition' an sich zu reißen.
Schon nach wenigen Kapiteln ist deutlich zu sehen, dass die sieben Schüler sich nicht wirklich sympatisch sind. Es gibt schnell Reibereien und Teamwork ist schwer vorstellbar. Auch im Laufe der Handlung wird hier keine Besserung ersichtlich. Wer also auf einen Abenteuerroman mit Schwerpunktthemen wie Zusammenhalt und Freundschaft hofft, ist hier definitiv an der falschen Stelle.

Sprachlich ist das Buch sehr jugendlich geschrieben. Mir persönlich gefällt dieser Schreibstil nicht so gut, weshalb es mir zunächst auch schwer viel mich in der Geschichte zurecht zu finden. Richtig sympatisch waren mir die sieben Protagonisten nicht wirklich, agieren sie doch einfach zu viel gegeneinander.

Der Spannungsbogen ist recht übersichtlich. Wer jedoch auf einen interessanten und aufklärenden Schluss hofft, findet diesen vergeblich. Am Ende bleiben eigentlich alle Fragen offen. Einzig Gute hierbei ist, dass der zweite Band und somit das Ende der Dilogie schon im April erscheinen wird.

Drei Sterne für ein leider nicht ganz so überzeugendes Survival- und Abenteuerbuch für Kinder ab 10 Jahren.