Düster, vielschichtig und fesselnd

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bookworm_franzi Avatar

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Sing mir vom Tod ist kein typischer Thriller, sondern eher eine düstere Geschichte über Schuld, Obsession und die Frage, wie gut wir andere – und uns selbst – wirklich kennen. Im Mittelpunkt stehen Florida und Dios, die sich im Gefängnis kennengelernt haben. Während Florida sich als Opfer ihrer Umstände sieht, stellt Dios das ganz anders dar. Das sorgt für einige unangenehme Wahrheiten, die nach und nach ans Licht kommen.

Die Geschichte braucht ein bisschen, um in Fahrt zu kommen, aber sobald man drin ist, wird es richtig spannend. Besonders die Ermittlerin Lobos fand ich interessant, weil sie mit eigenen Dämonen kämpft und nochmal eine ganz andere Perspektive reinbringt. Die Atmosphäre ist durchgehend beklemmend, und die Straßen von Los Angeles sind so bildhaft beschrieben, dass man das Gefühl hat, selbst dort unterwegs zu sein.

Was mir gefallen hat: Die Charaktere sind nicht einfach nur gut oder böse, sondern haben viele Facetten. Das macht das Buch ziemlich intensiv. Allerdings hätte es für meinen Geschmack stellenweise etwas straffer erzählt sein können.

Fazit: Kein klassischer Pageturner, aber ein Buch, das nachwirkt. Wer Thriller mit Tiefgang und komplexen Figuren mag, sollte Sing mir vom Tod eine Chance geben!