Dunkel, intensiv, aber nicht ganz überzeugend

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
chhil06 Avatar

Von

„Sing mir vom Tod“ bietet eine düstere Geschichte voller Geheimnisse und Abgründe. Die Ausgangslage mit zwei unberechenbaren Frauen, die nach ihrer Zeit im Gefängnis miteinander verbunden bleiben, hat mich sofort neugierig gemacht. Besonders spannend fand ich die psychologische Komplexität der Figuren, allen voran Dios, deren Besessenheit von Florida ein beunruhigendes, aber faszinierendes Element in die Handlung bringt.

Allerdings konnte mich das Buch nicht vollständig überzeugen. Während die Charaktere durchaus eindrucksvoll sind, zieht sich die Handlung an manchen Stellen in die Länge, was dem Lesefluss schadet. Der Wechsel zwischen verschiedenen Perspektiven und die Erzählweise wirken teilweise verwirrend und lassen die Geschichte weniger kraftvoll wirken, als sie sein könnte.

Auch das Finale hat mich etwas enttäuscht. Es fühlte sich gehetzt an und ließ einige offene Fragen zurück, die ich mir mehr erklärt gewünscht hätte.

Insgesamt ist „Sing mir vom Tod“ ein ambitionierter Thriller, der vor allem durch seine düstere Atmosphäre punktet, aber in der Umsetzung nicht immer hält, was er verspricht. Für Fans psychologisch komplexer Geschichten mit langsamerem Erzähltempo könnte es dennoch einen Blick wert sein.