Ein wilder Ritt
"Sing mir vom Tod" beginnt unter Schwerverbrechereinnen in einem Frauengefängnis in Arizona und folgt zwei auf Bewährung Entlassenen nach Kalifornien, wo sie auf eine wenig überzeugende Polizistin treffen. Die Damen stehen in Gewaltbereitschaft, Unberechenbarkeit und Durchgeknalltheit männlichen Kriminellen um nichts nach, worüber uns Pochoda detailreich in Kenntnis setzt. Männer kommen nur in Nebenrollen vor, eine positive Identifikationsfigur sucht man vergeblich. Feministische Feel bad-Literatur? Auf hohem Niveau - die knappe, eindringliche Sprache ist maßgeschneidert für die Geschichte, Los Angeles wird plastisch als Dystopie im Lockdown gezeichnet, weit entfernt vom Klischee des sonnigen Kalifornien. Keine vergnügliche Lektüre, aber weglegen geht auch nicht. Ein Happy End als Lohn fürs Dranbleiben? Naja, die Polizistin löst immerhin ein persönliches Problem...