Fesselnd
Ich mochte schon „Diese Frauen“ von Ivy Pochoda sehr. „Sing mir vom Tod“ ist ein ebenso starker Thriller. Das Cover erinnert an Feuer, verspricht also Wärme, wirkt aber auch gefährlich, lodernd. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie erzählt die Autorin hier eine spannende, fast schon als düsteres Märchen oder Legende verpackte Geschichte über gewalttätige Frauen. Zwei Gefängnisinsassinnen, von denen eine nach ihrer vorzeitigen Entlassung eine starke Obsession und Fixierung auf die andere offenbart, werden von einer Polizistin gejagt, die ihre persönlichen Probleme mit in den Job bringt. Mir gefällt, dass in diesem Roman, anders als in den meisten Krimis und Thrillern, ausschließlich Frauen die Hauptrollen spielen, mir gefällt die Charakterzeichnung, sie alle haben Ecken und Kanten, und wie sich diese wahnhafte Treibjagd zwischen Florida und Dios entwickelt, ist dermaßen spannend geschrieben. Dazu das eingebundene Zeitgeschehen und die trostlose Atmosphäre, die hier aufgebaut wird. Durch all das empfinde ich „Sing mir vom Tod“ als klassischen Amerikanischen Roman. Es ist teils Road Movie, teils tougher Krimi, teils sehr emotional.