Hypnotisch, hart, fesselnd

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melb2508 Avatar

Von

Sing mir vom Tod handelt vor allem von Florence "Florida" Baum, einer jungen verurteilten Straftäterin, die auf Bewährung entlassen wird im ersten Sommer der Corona Pandemie und ihrer Verfolgerin und ebenfalls auf Bewährung entlassener ehemaliger Zimmergenossin Diana Diosmary Sandoval.
Beide verstoßen gegen ihre Bewährungsauflagen und ziehen eine seltsame Spur der Verwüstung hinter sich her, geschrieben in einem fiebrigen Stil, der zu der Jahreszeit und dem Ort passt, an dem der Roman stattfindet. Es kommt zu einer Art Showdown in Florence´ Herkunftsstadt Los Angeles.
Weitere Personen, aus deren Sicht erzählt wird, ist die mysteriöse Kace, eine Mit-Gefangene der beiden Mädchen, die Stimmen hört und die Polizisten Lobos, die mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen hat.
Der Schreibstil ist wirklich besonders - und die kreierte Stimmung hat mich in einen Sog mitgenommen. Florence´ Flucht vor sich selbst und Dios, die Beschreibungen der Gewalt, der Entbehrungen, der Zelt-Städte in der Stadt Los Angeles, in der die Ärmsten der Armen leben, das konnte ich alles vor meinem inneren Auge beim Lesen sehen und spüren.
Vor allem die schonungslosen Schilderungen der Gewaltszenen, aber auch die Blicke in eine verstörende Vergangenheit der Protagonistinnen haben mich wirklich sehr fasziniert und streckenweise fast fertig gemacht.
Nicht zu vergessen, die realistischen Beschreibungen aus einer dunklen Zeit, die ich noch immer nicht vollständig verarbeitet habe - der Zeit der Corona Pandemie - die an vielen Stellen sehr stark in den Vordergrund tritt.

Ein wirklich "krasses" Buch, das noch nachwirken wird....