Interessant ja aber leider nicht mehr

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Das Cover des Thriller Sing mir vom Tod von Ivy Pochoda wirkt fast schon romantisch. Sonniges gelb mit zwei Palmen und der roten Mohnblüte, ich sehe dort zu mindestens eine Mohnblüte, es könnte aber auch die untergehende Sonne sein. Der Klappentext klingt spannend und herausfordernd. Für mich entwickelte sich das Buch als herausfordernd. So sehr, dass ich tatsächlich zwei Anläufe brauchte um es zu lesen. Aber am Ende muss ich sagen, dass es sich gelohnt hat und ich in meinem Eindruck bestärkt wurde, dass in Frauen auch Monster stecken.

Florence »Florida« Baum, aus gutem Haus stammt aber emotional nicht viel erfahren hat und die aus eher einfach Verhältnissen stammende Diosmary »Dios« Sandoval teilen sich im Frauen-Gefängnis eine Zelle. Natürlich könnten sich eine Freundschaft zwischen den beiden ungleichen Insassinnen entwickeln, aber aus verschiedenen Gründen ist dies unmöglich. Denn Dios ist der Überzeugung, dass Florida etwas verbirgt. Ihr gefällt es nicht das diese sich immer nur als Opfer darstellt und ist so fixiert auf dieses Aufdecken. Nun könnte man meinen, dass eine Frau die kaum bis gar keine Emotionen in ihrem bisherigen Leben erlebt hat und dies alles irgendwie lernen muss nur ein Opfer der Umstände ist. Aber dies glaubt Dios absolut nicht. Das kann einfach nur eine Ausrede sein. Schließlich hat es Gründe warum bei Frauen im Gefängnis sind.

Zudem erfährt der Leser nebenbei einiges über das Leben in einem Frauengefängnis und an eigentlich genau der richtigen Stelle im Buch werden beide Frauen auf Bewährung entlassen. Was nun beginnt ist eine weitere Mischung aus Besessenheit, Wahrheitsfindung und Stalking. Irgendwie fühlte sich Sing mir vom Tod nicht an wie ein Thriller. Irgendwie war es wie ein Roadmovie mit einem Hauch von Dystopie. Zwar irgendwie spannend erzählt, aber der Punkt wo ich sagen würde, wow das Buch hat mich gefesselt gab es leider nicht. Interessant ja aber leider nicht mehr.