Hartes Schicksal

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Mit "Sing wilder Vogel, sing" nimmt uns Jacqueline O´Mahony auf eine Reise, die von Irland in die Western Territories Nordamerikas führt.

Honora ist eine junge Frau, die die große Hungersnot in Irland von 1849 am eigenen Leib erlebt. Nachdem sie ihre gesamte Familie, inklusive einer neugeborenen Tochter verloren hat, beschließt sie das verfluchte Land zu verlassen. Als blinde Passagierin kommt sie mit Hilfe von drei Jungen Auswanderinnen nach New York.
Aber auch hier entkommen sie Elend und Ausbeutung nicht, zunächst als Hausmädchen und dann als Prostituierte. Etwas besser scheint es zu werden, als Honora mit Hilfe eines Kunden, der sich in sie verliebt hat, in die Western Territoriies flüchten kann. Aber auch hier findet sie nicht die erhoffte Freiheit. Erst als sie den indigenen Joseph kennenlernt, scheint sich ihr Schicksal zu wenden.

O`Mahony erzählt diese Geschichte zum Teil mit sehr drastischen Mitteln, die absolut keinen Raum für Romantik oder "große Gefühle" zulassen. Das Elend, der Schmutz und die Verzweiflung springen den Leser aus jeder Seite an. So hinterläßt z.B. die Schilderung der unvorhergesehenen Geburt der Tochter wirklich eine Gänsehaut. Auch geht das Elend im vermeintlichen Paradies weiter, man hungert zwar nicht mehr, aber trotzdem ist das Leben schwer und unerträglich.

Ich finde das Buch gut geschrieben, trotz des düsteren Inhalts fesselt es den Leser. Die Überstzung von pociao und Roberto de Holland hat mir auch gut gefallen.

Eine Leseempfehlung für alle, die eine realistische Schilderung mögen, die keine Komfortzone brauchen.