Vertreibung und Emigration, die Welten übergreift

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
jjs_welt Avatar

Von

Die Geschichte hat mich sehr schnell in ihren Bann gezogen. Sie fängt an mit einem „Flashforward“, wo wir als Leser sehen, wohin sich Honoras Reise begeben wird, und zwar nach Amerika.
Jedoch folgt dann erstmal ihre Geschichte im von Hunger geplagten Irland. Diese gibt uns einen Einblick in ihre Vergangenheit, wie sie sich selbst sieht, aber vor allem, wie sie von anderen wahrgenommen wird: Als anders, seltsam, in ihrer eigenen Welt, vielleicht sogar etwas unheimlich. Wir sehen, dass sie sehr unabhängig, im Einklang mit der Natur, aber auch verflucht durch irischen Aberglauben aufgewachsen ist.
Mit dem Wissen, dass Honora auswandern wird, ist es spannend zu sehen, wie es dazu kommt. Geht sie freiwillig oder muss sie gehen, welche Gedanken und Hoffnungen hat sie auf der Reise.
Mir gefällt der erste Teil in Irland sehr gut, denn man fühlt sich richtig in die Not hineinversetzt. Die Geschichte ist von Anfang bis Ende eher langsam erzählt, aber genau das passt dazu. Es wird nichts übertrieben, schlimme Dinge werden mit einer Art Abgeklärtheit erzählt, die zu ihrem Wesen auch einfach passt.
Auch die Überfahrt nach Amerika wird spannend erzählt und es treten weitere wichtige Charaktere in ihr Leben. Es wird mit diesem Kapitel ein guter Übergang geschaffen für ihre weitere Reise in Amerika.
Toll fand ich, wie sich am Ende vieles zusammenfügt und man sieht, dass es trotz räumlicher Distanz und kultureller Unterschiede sehr viele Ähnlichkeiten gibt und man, wenn man den Menschen für sich betrachtet, vielleicht demjenigen näher steht, der einem eigentlich fremd vorkommen sollte.