Ein Foxterrier im Strudel der Zeitgeschichte

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milena Avatar

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Jonathan Crown beharrt darauf, dass sein Foxterrier Alpha ihm mit diesem Buch die Geschichte seines Großvaters erzählt hat und Crown sie nur noch protokolliert. Die Frage, die das Buch aufwirft, zielt darauf ab, wie viel Humor, Karikatur und Slapstick verträgt die literarische Behandlung des Dritten Reiches, ohne auf das dünne Eis der moralisch verwerflichen Neuschreibung der Geschichte und der Verniedlichung einer beispiellosen Bestialität zu gelangen. Der Foxterrier Levi gehört ursprünglich der jüdischen Familie Liliencron, die nach Amerika emigriert und ihn in Sirius umbenennt. In Amerika macht der Hund schnell als Fernseh- und Zirkushund Karriere, wobei im Schnelldurchlauf die Begegnung mit der gesamten Filmprominenz Hollywoods abgehandelt wird, um dann durch Verquickung unglücklicher Zufälle wieder in Berlin als Schoßhund Hitlers zu landen. Aus der "Froschperspektive" des Hundes wirken die beobachteten Personen oft nur absurd komisch und wahrhaft zum Lachen, was das Buch so humorvoll macht, aber die Gefahr in sich trägt, sich einem zu großen Themas für einen kleinen Foxterrier angenommen zu haben.