Ein Hund mit vielen Gesichtern

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Ein kleiner jüdischer Hund im Berlin der 30er Jahre. Mit seiner Familie, den Liliencrons, erlebt der die Repressalien gegen den Juden am eigenen Leib. Vater Liliencron verliert seine Stelle an der Universität und alle Familienmitglieder erhalten neue Namen, so wird auch aus dem Hund Levi schließlich Sirius. Als die Familie sich in der Reichspogromnacht nur knapp vor den Nazis verstecken kann und Sohn Georg gerade noch aus einem Viehwaggon gerettet wird, da ist allen klar, dass sie in Deutschland nicht mehr leben können. Die Liliencrons wandern nach Amerika aus. Dort erleben sie den amerikanischen Traum am eigenen Leib. Vater Liliencron wird Fahrer und Babysitter für einen Schauspieler. Sirius begleitet ihn oft und so wird Jack Warner auf ihn aufmerksam, der noch einen Hund für seinen Film sucht. Aus Sirius wird Hercules, der große Filmstar, der selbst den zweibeinigen Stars den Rang abläuft. Und von denen gibt es zu dieser Zeit so einige in der Traumfabrik. Namen wie Humphrey Bogart, Clark Gable und Rita Hayworth werden genannt. Neben dem Film ist Hercules aber auch als Künstler im Zirkus aktiv und geht auf große Tournee. Durch eine Verwechslung nach einem Zaubertrick landet er aber plötzlich wieder in Berlin und die ganze Familie ist in großer Sorge. Dort wartet schon die nächste Herausforderung auf den kleinen Hund, denn nun ist der Hansi, ein guter deutscher Hund, der den Führer persönlich kennen lernt. Als sein „Hunderl“ hat er von nun an die Gelegenheit für den Kreis, eine geheime Widerstandgruppe, zu spionieren. Ganz schon viele Aufgaben und Herausforderungen für einen kleinen Hund, der in den Strudel der Weltgeschichte gerissen wird.
Sicher ist einiges überspitzt dargestellt und es wird oft zwischen tragisch, komisch und traurig gewechselt, aber letztlich hat mir das Buch gut gefallen. Weltgeschichte aus der Sicht eines Hundes. Eine tolle Idee.