Kleiner Hund ganz groß

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murksy Avatar

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Nur mit viel Glück überlebt der kleine Hund die Tötung seiner Familie. Von da an muss er in einer Welt überleben, die geprägt ist von Hass und Verfolgung. Hitlerdeutschland ist kein Platz für Juden...egal ob Mensch oder Tier. Doch Sirius ist ein besonderer Hund. Intelligent und auf seine Art sogar sprachgewandt, schafft er es immer wieder, dem Schicksal ein Schnippchen zu schlagen. Seine Menschenfamilie schafft es nur knapp, aus Deutschland nach Amerika zu fliehen. Und dort wird Sirius zum Filmstar, verkehrt mit den Größen und wird gefeiert. Nicht schlecht, für so einen kleinen Flüchtling. Doch die Mächtigen der Filmbranche kriegen nicht genug, wie kann man noch mehr Geld scheffeln? Irgendwie landet Sirius dann beim Zirkus und über Umwegen genau dorthin, wovon er geflohen ist...Berlin. Und er erkennt die Stadt kaum wieder. Wieder spielt ihm das Schicksal einen bösen Streich. Schon früh hat der Hund kleine Tricks gelernt, so zum Beispiel den Hitlergruß. Und man mag es kaum glauben. Genau zu diesem Mann wird es Sirius verschlagen. Er wird sein treuer Freund, Ratgeber und Begleiter. Bei geheimsten Besprechungen darf Sirius teilnehmen. Was die Nazis nicht ahnen, Sirius versteht jedes Wort. Und spioniert! Mit Hilfe eines Pianos übersetzt Sirius für den Widerstand, verrät geheime Pläne. Doch die Nähe des Hundes zu Hitler führt paradoxer Weise dazu, dass Hitler einen Anschlag überlebt. So wird der kleine Hund einer der letzten Lebewesen, die Hitler bis zum Ende begleitet. Doch wird Sirius seine richtige Familie in diesen Zeiten wieder finden?

Intelligent, rührend, witzig, mit einem unvergleichlichen Charme geschrieben. Das kleine Buch begeistert und nimmt einen auf eine absurde Zeitreise mit. Den Helden der Geschichte in einen überintelligenten Hund zu packen, ist brillant und raffiniert zugleich. Der unparteiische Hund, der zwar die Menschen versteht, aber trotzdem ihre Beweggründe nicht nachvollziehen kann. Eigentlich war Herr Hitler doch ein netter Mann, denkt sich Sirius. Diese leichte Naivität spiegelt auf geschickte Weise das "Nichthinsehenwollen" vieler Menschen wieder. Auch der Leser fragt sich wieder, woher nahm diese Person so viel Macht? Sirius als Symbol des unbeteiligten Betrachters, der sich für Politik nicht wirklich interessiert und einfach sein Leben genießen will. Sirius aber auch als Zeichen der Hoffnung, dafür, dass das Schicksal manchmal Wege beschreibt, die man nie erwarten würde. Der Hund als ein bellendes Sinnbild für Hoffnung, Liebe, Treue und auch dafür, dass manchmal der Glaube reicht, um Berge zu versetzen.