Sirius rettet die Welt

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susi222 Avatar

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Sirius "braucht dringend einen Schutzengel. Und den gibt es auch in der Familie. Aber ausgerechnet in Berlin haben jüdische Schutzengel keine Landeerlaubnis."

Sirius heißt eigentlich Levi und überlebt als einziger eines jüdischen Hundewurfes, weil er so tut als wäre er ein Sofakissen. Im Jahr 1938 kommt er zu Familie Liliencrown, einer jüdischen Wissenschaftlerfamilie mit zwei Kindern, die bis zuletzt an das Gute in Deutschland glaubt. Erst buchstäblich in letzter Minute, als die Deportationen bereits begonnen haben, schafft die Familie dann die Ausreise in die USA. Dort gelingt Sirius das Kunststück Filmstar und Zirkusheld zu werden, bis er mitten während des Zweiten Weltkrieges ausversehen wieder nach Berlin verschifft wird und dort zu einer vaterlandstreuen nationalsozialistischen Familie kommt. Nun stehen die Stiefel, vor denen er zeitlebens Angst hatte direkt vor seinem Körbchen.

Sirius ist ein sehr schön geschriebener, ironischer Roman auf das Dritte Reich und das Weltgeschehen im Zweiten Weltkrieg, der Schreckliches offen erzählt und doch soviel Sarkasmus beinhaltet. Die Geschichte ist aus der Sicht von Sirius, dem Hund, erzählt, was das Stück aber keineswegs kitschig macht.
Der Schriftsteller Jonathan Crown erzählt in kurzen, prägnanten Sätzen unsere Historie aus einer völlig anderen metaphernreichen Perspektive.

Ein wirklich gelungenes Buch, zu einem bereits so oft beschriebenem und erzähltem Thema, das einfach anders ist als die Anderen.