Johannes Groschupf liebt Berlin in all seiner Widersprüchlichkeit und kann diese Gräben zwischen Verzweiflung und Überheblichkeit seiner Bewohner auch verdammt gut wiedergeben. Romina Winter, eine meiner liebsten Buchfiguren, hat sich etwas in eine ruhigere Fahrbahn als Kriminalpolizistin eingeschossen. Aber die Ruhe währt nicht lange. Georgische Einbrecher sorgen für Trubel in den eigentlich eher unspektakulären Bezirken von Dahlem und Lichterfelde. Hinzu kommt noch eine interesante Figur, die frisch entlassen aus einer Haftstrafe wegen Betrug, jetzt das große Geld im Kunsthandel machen will, was ja schon wieder nach vorprogrammierten Ärger riecht. Dann verschwindet noch Rominas kleine Schwester. Also, es ist für genügend Action gesorgt und man hofft als Leser bloß, dass man der Figur vom Cover, die Gewalttägikeit per excellence ausstrahlt, nie im echten Leben begegnet.