Trekkingtour

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Norah Svendsen lebt mit ihren Großeltern irgendwo in der Natur Norwegens, wo sie geführte Trekkingtouren anbieten. Früh hat sie ihre Eltern verloren, deswegen und weil sie auf einer Tour einer der männlichen Teilnehmer schlecht behandelt hat, versucht sie alle Menschen auf Abstand zu halten.

Aleksander "Sander" Skogen ist der Erbe einer Keksdynastie. Schon immer musste er machen, was für die Familie am besten war. Um sich irgendwie selbst zu schützen, hat er sich eine hochmütige Attitüde zugelegt. Als ein Video viral geht, das ihn sexueller Belästigung bezichtigt, soll er für eine Weile von der Bildfläche verschwinden - und wo ginge das besser als auf einer zweiwöchigen Trekkingtour? Als er und Norah sich begegnen, sprühen die Funken, doch es steht zu viel zwischen ihnen.

Der Anfang war wirklich angenehm zu lesen. Norah und Sander präsentierten sich als anständige, sympathische Leute und es wurde eine herrlich heile Welt während der Tour mit einer netten Auswahl an Nebenfiguren. Was mich bereits da schon gestört hat, war die Wahl eines Sexvideos als Aufhänger für Sanders Abtauchen. Spätestens nach der Causa Lindemann hätte ich mir hier mehr Sensibilität gewünscht. Dennoch, bis zum Ende der Tour gefiel mir das Buch gut. Allerdings änderte sich das im letzten Drittel. Norah, die bisher als starke Frau gezeigt wurde, mutierte zu einem verheulten, feigen Mädchen, das mir mit ihrer Art nur noch auf die Nerven ging. Und auch an Sanders Stelle hätte ich wohl ganz anders auf die Enthüllung des Großvaters reagiert. Allgemein wurde hier in ziemlich eindeutige Aussagen und Situationen genau das Gegenteil hineininterpretiert, das hat mich mega genervt.

Pluspunkte: Sämtliche auftretenden jungen Männer waren hochanständig. Minuspunkte: nerviges letztes Drittel.