Spannender Thriller, der durch reale Ereignisse inspiriert wurde

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ech68 Avatar

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Mit diesem Buch legen die beiden Autoren Matt Basanisi und Gerd Schneider ihren ersten Thriller mit dem Schweizer Bundesermittler David Keller vor.

Nach einem Drogenfund im Hafen von Antwerpen, bei dem die Ermittler drei Tonnen Kokain sicherstellen, führen die Spuren zum Schweizer Banker Walter Baumann, der Kontakte zur italienischen Mafia und zu einem südamerikanischen Drogenkartell unterhalten soll. David Keller nimmt die Ermittlungen auf und stößt auf eine internationale Verschwörung, deren Beteiligt alles dafür tun, um ihre Interessen zu wahren. Gibt es einen Zusammenhang zum angeblichen Selbstmord des Piloten, der Baumann regelmäßig geflogen hat, und zum Mord an einem Priester in Palermo, den Keller hautnah miterlebt hat ?

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treiben die Autoren ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bieten am Ende auch eine stimmige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Die Geschichte ist in den Jahren 2003/2004 angesiedelt und es fließen auch einige reale Ereignisse aus dieser Zeit in das Geschehen ein. Da Matt Basanisi selbst als Ermittler für die Schweizer Bundeskriminalpolizei und die Vereinten Nationen gearbeitet hat, verfügt er darüber hinaus über reichlich persönliche Erfahrungen, die er in die Geschichte, die zudem durch wahre Begebenheiten inspiriert wurde, einfließen lässt. (Nähere Informationen dazu finden sich im Nachwort.) Mit Gerd Schneider hat er dabei einen Filmemacher an der Seite, der über reichlich Erfahrung in Sachen Dramaturgie verfügt und weiß, wie man Bilder in den Köpfen der Leser erzeugt. Insofern ergänzen sich die beiden Autoren hier sehr gut. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Einziger Kritikpunkt ist, dass hier meiner Meinung nach die Emotionen der Protagonisten ein wenig zu kurz kommen bzw. nicht ausreichend transportiert werden. So konnte ich keine echte Bindung zu David Keller herstellen, er ist mir bis zum Schluss doch ein wenig fremd geblieben. Dieser Umstand konnte mein Lesevergnügen insgesamt aber nur wenig trüben, am Ende überwiegen die positiven Eindrücke doch bei weitem.

Wer auf komplexe Thriller steht, die auf wahren Begebenheiten beruhen, wird hier unter dem Strich gut bedient und spannend unterhalten. Für die weiteren Fälle von David Keller bleibt allerdings auch noch ein wenig Luft nach oben.