Allen Hindernissen zum Trotz

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papilionna Avatar

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Im Meer der Kinderbuch-Neuerscheinungen ist es schwer, etwas komplett neues zu erfinden und auch Jessica Khoury hat mit "Skyborn" das Rad nicht neu erfunden, überzeugt aber mit kreativen Wesen und kindgerechtem, aber vielschichtigem Worldbuilding.

Nach einem rasanten Prolog lernen wir Ellie kennen, die vom Spatzenclan kommt und davon träumt, eine Goldflügel-Ritterin zu werden und das Reich zu beschützen. Doch nur Kinder aus den höheren Clans werden zum großen Rennen und zur Ausbildung zugelassen. Sie will es trotzdem versuchen und lernt auf ihrer Reise den Krähenjungen Nox kennen, der mit seiner Bande ein ganz anderes Ziel verfolgt.

Ellies Motivation und die Hindernisse, die ihr bei der Verwirklichung ihres Traums in den Weg gestellt werden, sind realistisch und nachvollziehbar dargestellt. Durch die zwei Erzählperspektiven lernt man auch den männlichen Protagonisten Nox gut kennen und ist schließlich hin- und hergerissen, wessen Mission man lieber erfüllt sehen will.

Ein großer Pluspunkt ist für mich die Welt, die die Autorin erschaffen hat. Es ist im Prinzip das Abbild einer Gesellschaft, die mit Klassenunterschieden und Rassismus zu kämpfen hat, und in der man als Niedriggeborener kaum Chancen hat, in eine höhere Gesellschaftsschicht aufzusteigen.

Die Konsequenzen dessen sind fast schon brutal dargestellt. Gewalt und Tod finden in der Geschichte Erwähnung, was man vermutlich von Kind zu Kind abschätzen sollte.