Ein Einbrecher fürs Herz
Inhalt
April Sinclair hat eine großartige Karriere als Schauspielerin hinter sich. Doch die Aufträge bleiben aus und nach einem unschönen Ereignis weiß sie nicht, wie es weitergehen soll. Also fährt sie in ihren Heimatort auf der Insel Skye, Schottland. Ihr Großvater ist kürzlich verstorben und hat ihr sein Haus hinterlassen. Und seine Whiskeybrennerei. In dieser arbeitet Mal, der Jugendschwarm Aprils, der nicht viel von ihrem Job hält und zudem glaubte, er selbst würde die Brennerei bekommen. Um diese wieder zum Laufen zu bringen, müssen beide zusammenarbeiten, ob sie wollen oder nicht. Und alte Gefühle erwachen …
Meinung
Was sehr gut beginnt, entwickelt sich im letzten Drittel leider zu einer unglaubhaften Hanebüchnerei, die jedweden Lesespaß im Keim erstickt. Leider habe ich vor dem Lesen nicht nach der Autorin geschaut und diese wirkt auf Bildern reichlich jung, was vieles erklärt, denn hier bekommt der Leser eine sehr jung gehaltene Geschichte, die versucht, erwachsen rüberzukommen. Zielgruppe höchstens zwanzig.
Zunächst wäre da April. Sie wirkt insgesamt recht sympathisch. Dass sie Schauspielerin sein soll, bleibt bis zum Schluss eine bloße Behauptung, in ihren Handlungen oder Gedanken spiegelt sich das nie wider. Natürlich ist sie wunderschön, langes lockiges rotes Haar, grüne Augen und kurvig. Obwohl sie mit dreißig zum alten Eisen in Hollywood gehört, verhält sie sich meist deutlich jünger, kaum zu glauben, dass man es mit einer erwachsenen Person zu tun bekommt. Das erste Zusammentreffen gelingt noch humorvoll und locker. Mal, der natürlich ein Bär von Mann ist und super attraktiv, lebt sehr zurückgezogen in einem kleinen Cottage neben der Brennerei. Da er nie ausgeht und sich auch von seiner Familie fernhält, zu der eine Schwester und zwei Brüder gehören (die vermutlich die nächsten Bücher bestreiten werden), ist er nicht gerade gesellig. Einzig sein Hund leistet ihm Gesellschaft. Zwei wahnsinnig gegensätzliche Typen also, die aufeinanderprallen. Und auch, wenn es ein paar humorvolle und sogar gefühlvolle Ansätze gibt, dreht sich im Grunde alles nur darum, wie sexy sie sich gegenseitig finden (ohne es zuzugeben). So fehlt natürlich ein Großteil an Tiefe und auch die langsam wachsende Liebe kommt nur spärlich rüber. Zudem hatten beide eine eher durchwachsene Kindheit, die offenbar obligatorisch geworden ist. Aber wer das alles nicht so wichtig nimmt, bekommt bis mittig eine nette kleine Story. Von der süßen Kleinstadt hätte ich gern ein bisschen mehr gesehen, aber die Nebenfiguren können überzeugen und die Handlung fließt gleichmäßig locker dahin. Als dann jedoch die furchtbaren Ereignisse aufgelöst werden, kommt einiges Kopfschütteln ins Spiel. Es wirkt sehr aufgesetzt – und zwar was beide Figuren anbelangt. April wurde im Zuge der Neuzeit mit –ismussen bedacht und Mal bekommt eine gesundheitliche Schädigung, die in seinen Breitengraden allerdings reichlich aufgebauscht wird. Beides hat zur Folge, dass das letzte Drittel nicht mehr passt. Es wirkt, als würde eine komplett neue Geschichte erzählt.
Mal hat zudem als Teenager schon zurückgezogen gelebt; wenn seine Geschwister zu Partys gingen, blieb er daheim und puzzelte. April, die sehr bekannt war, hat angeblich auch keinen Reibach gemacht und eine nur überschaubare Anzahl Geschlechtspartner gehabt, mit denen aber mehrheitlich eher nichts los war. Als diese zwei nun ihre Körper miteinander entdecken, muss der Leser zwangsläufig die Stirn runzeln, denn hier werden filmreife Szenen präsentiert. Sie sind selbstbewusst, schamlos und nun ja … Profis – bis hin zum perfekten Dirty Talk, der leider ausgehalten werden muss. Das macht überhaupt keinen Spaß, weil es so gar nicht den Figuren angepasst wurde. Warum hätten sie denn nicht miteinander lernen sollen, warum hätte es eben nicht perfekt sein sollen?
Jedenfalls gibt es dann praktisch keine Handlung mehr, nur noch intime Szenen. Wer diese, wie ich, eher überblättert, ist rasch durch. Die Protagonisten berichten sich nur noch im Dialog ihre „Geheimnisse“ und das war’s dann. Happy End geglückt.
„Skye In Our Hearts: April on my Mind“ ist für eine jüngere Zielgruppe gedacht, die vielleicht sogar Spaß an der Story haben könnte. Die Figuren wirken nicht immer glaubhaft, da sie zu viel Trope bedienen sollen, was nicht immer innerhalb der Story erklärt werden kann und zu hanebüchenen Begründungen führt. Dadurch können die Charaktere leider keine Tiefe aufbauen was insgesamt zu einer eher oberflächlichen Geschichte führt, über die nicht zu genau nachgedacht werden sollte. Am Ende gibt es erotische Szenen satt, die nicht annähernd in diese Handlung passen.
Wem das allerdings ausreicht, der sollte zugreifen.
April Sinclair hat eine großartige Karriere als Schauspielerin hinter sich. Doch die Aufträge bleiben aus und nach einem unschönen Ereignis weiß sie nicht, wie es weitergehen soll. Also fährt sie in ihren Heimatort auf der Insel Skye, Schottland. Ihr Großvater ist kürzlich verstorben und hat ihr sein Haus hinterlassen. Und seine Whiskeybrennerei. In dieser arbeitet Mal, der Jugendschwarm Aprils, der nicht viel von ihrem Job hält und zudem glaubte, er selbst würde die Brennerei bekommen. Um diese wieder zum Laufen zu bringen, müssen beide zusammenarbeiten, ob sie wollen oder nicht. Und alte Gefühle erwachen …
Meinung
Was sehr gut beginnt, entwickelt sich im letzten Drittel leider zu einer unglaubhaften Hanebüchnerei, die jedweden Lesespaß im Keim erstickt. Leider habe ich vor dem Lesen nicht nach der Autorin geschaut und diese wirkt auf Bildern reichlich jung, was vieles erklärt, denn hier bekommt der Leser eine sehr jung gehaltene Geschichte, die versucht, erwachsen rüberzukommen. Zielgruppe höchstens zwanzig.
Zunächst wäre da April. Sie wirkt insgesamt recht sympathisch. Dass sie Schauspielerin sein soll, bleibt bis zum Schluss eine bloße Behauptung, in ihren Handlungen oder Gedanken spiegelt sich das nie wider. Natürlich ist sie wunderschön, langes lockiges rotes Haar, grüne Augen und kurvig. Obwohl sie mit dreißig zum alten Eisen in Hollywood gehört, verhält sie sich meist deutlich jünger, kaum zu glauben, dass man es mit einer erwachsenen Person zu tun bekommt. Das erste Zusammentreffen gelingt noch humorvoll und locker. Mal, der natürlich ein Bär von Mann ist und super attraktiv, lebt sehr zurückgezogen in einem kleinen Cottage neben der Brennerei. Da er nie ausgeht und sich auch von seiner Familie fernhält, zu der eine Schwester und zwei Brüder gehören (die vermutlich die nächsten Bücher bestreiten werden), ist er nicht gerade gesellig. Einzig sein Hund leistet ihm Gesellschaft. Zwei wahnsinnig gegensätzliche Typen also, die aufeinanderprallen. Und auch, wenn es ein paar humorvolle und sogar gefühlvolle Ansätze gibt, dreht sich im Grunde alles nur darum, wie sexy sie sich gegenseitig finden (ohne es zuzugeben). So fehlt natürlich ein Großteil an Tiefe und auch die langsam wachsende Liebe kommt nur spärlich rüber. Zudem hatten beide eine eher durchwachsene Kindheit, die offenbar obligatorisch geworden ist. Aber wer das alles nicht so wichtig nimmt, bekommt bis mittig eine nette kleine Story. Von der süßen Kleinstadt hätte ich gern ein bisschen mehr gesehen, aber die Nebenfiguren können überzeugen und die Handlung fließt gleichmäßig locker dahin. Als dann jedoch die furchtbaren Ereignisse aufgelöst werden, kommt einiges Kopfschütteln ins Spiel. Es wirkt sehr aufgesetzt – und zwar was beide Figuren anbelangt. April wurde im Zuge der Neuzeit mit –ismussen bedacht und Mal bekommt eine gesundheitliche Schädigung, die in seinen Breitengraden allerdings reichlich aufgebauscht wird. Beides hat zur Folge, dass das letzte Drittel nicht mehr passt. Es wirkt, als würde eine komplett neue Geschichte erzählt.
Mal hat zudem als Teenager schon zurückgezogen gelebt; wenn seine Geschwister zu Partys gingen, blieb er daheim und puzzelte. April, die sehr bekannt war, hat angeblich auch keinen Reibach gemacht und eine nur überschaubare Anzahl Geschlechtspartner gehabt, mit denen aber mehrheitlich eher nichts los war. Als diese zwei nun ihre Körper miteinander entdecken, muss der Leser zwangsläufig die Stirn runzeln, denn hier werden filmreife Szenen präsentiert. Sie sind selbstbewusst, schamlos und nun ja … Profis – bis hin zum perfekten Dirty Talk, der leider ausgehalten werden muss. Das macht überhaupt keinen Spaß, weil es so gar nicht den Figuren angepasst wurde. Warum hätten sie denn nicht miteinander lernen sollen, warum hätte es eben nicht perfekt sein sollen?
Jedenfalls gibt es dann praktisch keine Handlung mehr, nur noch intime Szenen. Wer diese, wie ich, eher überblättert, ist rasch durch. Die Protagonisten berichten sich nur noch im Dialog ihre „Geheimnisse“ und das war’s dann. Happy End geglückt.
„Skye In Our Hearts: April on my Mind“ ist für eine jüngere Zielgruppe gedacht, die vielleicht sogar Spaß an der Story haben könnte. Die Figuren wirken nicht immer glaubhaft, da sie zu viel Trope bedienen sollen, was nicht immer innerhalb der Story erklärt werden kann und zu hanebüchenen Begründungen führt. Dadurch können die Charaktere leider keine Tiefe aufbauen was insgesamt zu einer eher oberflächlichen Geschichte führt, über die nicht zu genau nachgedacht werden sollte. Am Ende gibt es erotische Szenen satt, die nicht annähernd in diese Handlung passen.
Wem das allerdings ausreicht, der sollte zugreifen.