Eine ukrainische Familiengeschichte

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Das Buch „Slawa und seine Frauen“ von Felix Stephan ist 2017 mit dem Untertitel „Das zweifelhafte Leben meines Großvaters“ erschienen.

Felix Stephans Mutter wächst in der DDR auf. Erst mit fünfzehn Jahren erfährt sie, dass sie adoptiert wurde und ihr eigentlicher Vater ein ukrainischer Jude namens Slawa Fahlbush ist. Mit 51 Jahren stellt sie sich zusammen mit ihrem Sohn ihrer Vergangenheit und reist in die Ukraine um nach ihren Wurzeln zu suchen. Slawa, ein erfolgreicher Psychologe ist zwar schon verstorben, aber Felix und seine Mutter werden liebevoll von seiner Familie und seinen Bekannten aufgenommen, denn Slawa hat seine deutsche Tochter, die er nie kennengelernt hat, nicht verschwiegen. Slawas Sohn Alexander lebt inzwischen in Israel und auch ihn besucht Felix Stephan mit seiner Mutter.

Nüchtern und doch voller Herzlichkeit berichtet Felix Stephan von der Reise zu seinen Wurzeln. Immer wieder lockert er seine Beobachtungen durch Gespräche der ukrainischen Verwandten auf und lässt immer wieder auch Informationen von ukrainischen Persönlichkeiten in seine Familiengeschichte fließen. Beim Lesen lernt man die Ukraine nach dem Zusammenbruch der UDSSR kennen, erlebt die Lebensumstände der ukrainischen Familie und lernt viel über die politischen Verhältnisse in der Ukraine und der konfliktbehafteten Beziehung zu Russland.

Das Buch liest sich flüssig und ganz nebenbei lernt man beim Lesen viel über die Ukraine, was das Buch lesenswert macht.