Familienzusammenführung?

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buecherei-g-schaefer Avatar

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Felix Stephans Mutter erfährt im Teenageralter, dass ihr Vater ein ukrainischer Jude ist. Mit über fünfzig entschließt sie sich endlich zusammen mit Felix ihren Wurzeln nachzuspüren. Sie reisen gemeinsam in die Ukraine. Leider ist ihr Vater Slawa Fahlbusch mittlerweile einem Herzinfarkt erlegen.
Die Hinterbliebenen nehmen die neuen Verwandten überschwänglich auf und versuchen, Slawa,der ein erfolgreicher Psychiater geworden war, im besten Licht erscheinen zu lassen...

Nach der Leseprobe und dem Klappentext hatte ich eigentlich mehr erwartet. Der Autor Felix Stephan bleibt sehr oberflächlich in seiner Erzählung. War das Leben in der heutigen Ukraine nicht wesentlich anstrengender, besonders für jüdische Einwohner? Ab und zu blitzt ein wenig von diesen Problemen auf, aber man kann sich als Leser kein genaues Bild dieser Situation machen. Auch das Leben seines Onkels in Israel bleibt etwas undurchsichtig. Er lebt ziemlich zurückgezogen und spricht nicht über Freunde oder Bekannte.

In frischer und jugendlicher Sprache lässt der Autor den Leser an seinen Reisen teilhaben. Leider bleibt die Spannung auf der Strecke, da er nicht tiefer in die Geschichte eingeht. Schade! Man hätte mehr aus dieser Familienzusammenführung machen können.