Spurensuche

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
milena Avatar

Von

Felix Stephan ist Redakteur im Feuilleton der Welt am Sonntag und erzählt das zweifelhafte Leben seines Großvaters, den er nie kennengelernt hat. Seine Großmutter ist eine Frau mit starken Prinzipien und legt auch ein willentlich ein wenig den Schleier des Vergessens über die zurückliegende Zeit. Schon auf den ersten 50 Seiten des Buches klärt sich eine Behauptung von ihr als Lüge auf. Angeblich habe sie, nachdem sie von dem ukrainischen Juden Wjatscheslaw Falusch ein Kind erwartete und dieser umgehend in seine Heimat abreiste, nie wieder etwas gehört. Tatsächlich hat sie ihm Briefe geschrieben. Das ist auch das Tolle an dem Buch. Nichts ist so, wie es zunächst scheint. Jeder der ostdeutschen und ukrainischen legt sich seine Geschichte zurecht. Der Großvater, Slawa genannt, ist mit 48 Jahren bereits einem Herzinfarkt erlegen, sein Geist lebt aber weiter und bewegt alle Beteiligten. Ein schönes kleines Buch über Menschen, die auf der Suche nach dem Ursprung ihrer Existenz sind.