beachtenswertes Debüt

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buchlieberin Avatar

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Debbie wohnt mit ihrer Mutter und ihrem Onkel auf einer Farm. Nach der Schule kann sie sich den Traum vom Studium in Dublin erfüllen. Sie muss pendeln, weil sie auch häufig auf der Farm aushilft.
So wird sie zwischen zwei Welten hin- und hergerissen. Ihr Onkel unterstützt sie nach Kräften, auch wenn das Geld immer knapp ist. Die Mutter ist für niemanden eine Unterstützung, da sie stark psychisch erkrankt ist.
Schon der erste Tag an der Uni erweist sich für Debbie als Katastrophe. Am liebsten möchte sie alles hinschmeißen, bevor sie begonnen hat.
Wie soll sie mit allem klarkommen? Wie soll sie Freunde finden? Doch als es ihr gelingt Freundschaften zu schließen sieht sie, dass andere es auch nicht leicht haben. Wie zum Beispiel ihre Freundin Santy. Sie ist klug, hübsch und die Eltern sind recht wohlhabend, Santy hat eine eigene Wohnung und viele Freiheiten. Doch auch in ihr sitzen viele Zweifel. Als die zwei sich für denselben Jungen interessieren, wird das Verhältnis nicht einfacher.
Debbie hat, ebenso wie ihre Mutter, eine selbstzerstörerische Ader. Lässt wahllos mit Jungs ein, trinkt viel und lernt nicht.
Träume sind auch eine wichtige Ebene im Roman. Die Mutter schreibt alle Träume auf und versucht sie zu deuten. Auch Debbie hat Träume, die schon mal prophetisch sind. Leider kann sie dadurch den Lauf der Dinge nicht ändern. Das nagt schwer an ihr.
Literatur ist ein weiteres dominantes Thema im Roman. Debbies Mutter kann sehr gut schreiben, Debbie liebt Literatur und studiert dieses Fach dann auch. Doch auch die Liebe dazu verhilft ihr nicht zu guten Noten, sie kommt mit dem Studium an sich nicht wirklich klar. Allerdings wären gute Noten wichtig, um zum Beispiel ein Stipendium zu ergattern.
Sehr schön ist das Verhältnis zum Onkel, er hat ein unheimlich großes Wissen (woher eigentlich?) und gibt das seiner Nicht in kleinen Dosen weiter, zum Beispiel, wenn sie sich über Sternbilder unterhalten.
Doch erst erleidet der Farmhelfer einen schlimmen Unfall, die Mutter muss in die Psychiatrie, der Onkel hält das alles irgendwann nicht mehr aus und… Doch das will ich nicht spoilern.
Das Buch liest sich leicht und flüssig, ist eine schöne Coming-og-Age-Geschichte. Nicht nur tragisch, sondern auch immer wieder mit feinem Humor durchsetzt. Ein beachtenswertes Debüt.