Ein Roman voller Psycho-Klatschen

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Debbie beginnt ein Studium und pendelt zwischen Uni und Milchbauernhof. Sie versucht, in der für sie neuen Welt Fuß zu fassen. Das wird wohl unterhaltsam und humorvoll und sicher findet sich auch ein wenig Stoff zum Nachdenken.

Das war mein erster Eindruck nach kurzem Anlesen dieses Buches. Der Schreibstil der Autorin hatte mich gleich gepackt: sehr lebendig und den Charakteren angemessen. Das sind die Hauptfigur Debbie, deren Onkel Billy und diverse Mitstudent*innen in Dublin.

Davon blieb über den Verlauf allein der Schreibstil. Der war es, der mich bei Laune hielt. Bei der erwarteten Handlung hatte ich mich gründlich geirrt. Hier folgte Überraschung auf Überraschung, und die waren meistens nicht positiv.

Nach der Hälfte des Buches dachte ich mir: Wie viele Psycho-Dinger kommen denn noch? Ja, es sind alles wichtige Themen: Depressionen, versuchter Selbstmord, bipolare Störung, Alkoholsucht, Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper und so weiter und so fort – alles, was sich denken lässt. Muss man die aber alle in einem einzigen Roman unterbringen? Für meinen Geschmack nicht.

Diese ganzen Klatschen waren es, die den Roten Faden ausmachten. Leider war das von Anfang an nicht zu erahnen. Ich möchte mich beim Lesen von Belletristik vor allem entspannen, vielleicht auch etwas lernen, aber nicht so viel auf einmal. Hätte ich vorher gewusst, was mich erwartet, hätte ich es bestimmt nicht gelesen.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich mich dennoch nicht gelangweilt habe. Das lag – wie am Anfang festgestellt – am Schreibstil der Autorin.

Dieses Buch wird zwar nicht zu meinem Lieblingsbuch, aber ich halte es dennoch für gut. Jedoch ist es wohl nichts für psychisch zart besaitete Leser*innen.