Flügge werden mit Hindernissen

Als ihr erstes Semester an der Uni in Dublin beginnt, tut sich Debbie schwer damit, ihr Zuhause zu verlassen. Zwar freut sie sich auf das Studium, doch die große Stadt und die vielen Menschen überfordern sie. In Xanthe findet sie eine Freundin, die sie mit auf Partys nimmt.
Zu Hause bei Debbie ist es alles andere als leicht. Ihre Mutter verliert sich in Traumdeutungen, während ihr Onkel sein Bestes versucht, um Debbie auf eigene Beine zu stellen.
Debbie schwankt zwischen dem Bedürfnis, ihr Nest auf dem heimischen Hof zu verlassen und ihr eigenes Leben zu erkunden, und dem Schmerz, genau dieses Zuhause und die Menschen dort loszulassen.
"Snowflake" erzählt von dieser Zerrissenheit, die nicht nur Debbie spürt, sondern genauso auch ihr Onkel und ihre Mutter - und die vermutlich jede/r Leser/in auch selbst kennt. Dabei wandelt Louise Nealon zielsicher zwischen dramatischen und komischen Momenten und fasst das in Worte, was man wohl das "echte Leben" nennt. Ich habe das Buch gern gelesen, aber keine der Figuren hat mich so richtig hineingezogen in die Geschichte. So bin ich mehr Beobachterin geblieben, als mitzufühlen. Finde ich ein bisschen schade, aber vielleicht wäre es mir zu einer anderen Zeit anders gegangen.