Gelungener Debütroman mit schwierigen Themen, aber auch Herz und Humor

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mausfrosch Avatar

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Die junge Irin Debbie beginnt ein Anglistik-Studium in Dublin, was sie vor einige Herausforderungen stellt. Es fällt ihr als „Landei“ schwer, Anschluss unter den vermeintlich so weltgewandten Kommilitonen zu finden, anders als in der Schule sind ihre Noten plötzlich nur noch knapp durchschnittlich, und vor allem spitzt sich die Lage auf dem heimischen Milchbauernhof zu. Denn sowohl ihre alleinerziehende Mutter (wenn man sie denn überhaupt „erziehend“ nennen kann) als auch ihr Onkel haben erhebliche psychische Probleme. Auch Debbie selbst fürchtet sich davor, verrückt zu werden.

Trotz schwieriger Ausgangslage und teils deprimierender Themen legt die Ich-Erzählerin einen sympathischen Humor an den Tag. Ihre kluge, selbstironische bis zynische Betrachtungsweise der verschiedenen Ereignisse rund um die Uni und das Dorfleben lässt sie dem Leser ans Herz wachsen.
Zwar ist mir das teils selbstzerstörerische Verhalten der jungen Frau etwas fremd geblieben (Alkohol und exzessive Partys waren noch nie mein Ding), ich habe aber gern ihre Erlebnisse verfolgt und das Beste für sie und ihre teils verschrobenen Verwandten und Bekannten gehofft.
Onkel Billy würde ich z.B. gern weiter beim Erzählen antiker Legenden oder dem Erklären von Sternbildern zuhören und auch Debbies Mutter entpuppt sich als vielschichtige Persönlichkeit.

Aufgrund der enthaltenen Themen kann die Geschichte manchmal recht deprimierend sein, durch den erwähnten Humor und einen fast schon poetischen Schreibstil wird die Lesemotivation aber aufrechterhalten.