irische Familiengeschichte

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evaristo Avatar

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Louise Nealon: Snowflake
Diesen Roman habe ich bei Vorablesen gewonnen und hätte ihn sonst vermutlich auch nicht gelesen, da mich weder Klappentext noch Cover besonders angesprochen haben. Es handelt sich um das Debut einer irischen Autorin und gleich vorweg: Schreiben kann sie!
Das Buch liest sich locker und leicht weg, trotz der oft nicht ganz einfachen Thematik, aber trotzdem ist es kein Buch was mich nachhaltig beeindrucken konnte.
Das Setting ist interessant. Irland, Bauernhof, Trinity College, die Personen sind interessant und in ihrer Art und Interaktion durchaus glaubwürdig - also warum bleibt das Buch dann für mich so blass und wenig erinnerungswürdig?
Ich habe seit gestern darüber gegrübelt, ich glaube es passiert zu viel, es ist zu dick aufgetragen und kratzt manchmal arg an der Kitschgrenze. In meiner Empfehlung zu "Das Lächeln meiner Mutter" von Delphine de Vigan sagte ich, dass dieser Familie so viel passiert, dass es in einem Roman unglaubwürdig wäre und genau so ging es mir hier, nur dies ist ein Roman und funktioniert deshalb für mich nicht, besonders weil viele Ereignisse so zusammenhanglos im Raum stehen.
Und dann das Ende, es wirkt als ob die Autorin sich gefragt hat, wie sie aus dem ganzen Kuddelmuddel wieder rauskommt und dann beschlossen hat unbedingt ein Happy End zu brauchen. Ich hab den Anfang des letzten Kapitels dreimal gelesen, weil ich dachte mit ist irgendwas Entscheidenes entgangen, aber war nicht so.
Fazit also: Kann man lesen, muss man nicht....aber die Autorin sollte man im Auge behalten, Potenzial ist auf jeden Fall da!