Melancholisches Debüt mit Tiefgang

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beme65 Avatar

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In Snowflake wird der Leser mitgenommen auf die Reise in ein scheinbar neues Leben. Debbie zieht vom Leben auf einem Milchhof nach Dublin, um dort ihr erstes Hochschulsemester anzutreten. So, wie sie mit dem Zug pendelt, so pendelt sich auch zwischen den Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
In beiden Welten steht sie ausserhalb und kommt nicht wirklich an. Die innere Zerrissenheit, der Wunsch dazu zu gehören und das Gefühl von "Anderssein" zieht sich durch den Roman. Die Beziehungen innerhalb der Familie werden ausführlich beschrieben, sodass ein konkretes Bild der Strukturen entsteht. Die Wortwahl ist in den Dialogen spritzig und stellt so einen guten Kontrast zum eher melancholischen Rest der Geschichte dar. Ein Roman, der sicher die jüngeren Erwachsenen Leser anspricht, die den Weg der Selbstfindung selbst noch gehen. Trotzdem eine Leseempfehlung an alle Leser, die keine seichte Unterhaltung suchen, sondern reflektiert Lesen und auch das Ungesagte zwischen den Zeilen erkennen.