Überraschend anders

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ellinorliest Avatar

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Snowflake hat mich in vielerlei Hinsicht positiv überrascht. Am Anfang dachte ich, es wäre die typische Geschichte einer jungen Frau vom Lande, die völlig naiv an die Uni kommt, sich dort zurechtfinden muss und dabei kaum Unterstützung von zu Hause erhält. Das ist es zum Teil auch. Allerdings ist dies nur der äußere Rahmen, denn die Geschichte geht viel tiefer.
Mein häufigster Gedanke während des Lesens war einfach nur: Das arme Mädchen! Denn nicht nur, dass Debbie mit dieser neuen Situation klarkommen muss. Es wird auch nach und nach deutlich, mit welchen Schwierigkeiten sie daheim umgehen muss. Sie wächst auf einem Michbauernhof auf und muss vor der Uni oft noch beim Melken helfen. Ihr Onkel, dessen Aufgabe dies eigentlich wäre, trinkt und verschläft häufig. Dennoch ist er Debbies Stütze, da ihre Mutter psychische Probleme hat und fast den ganzen Tag verschläft. Als deren sehr viel jüngerem Freund ein großes Unglück zustößt, wird sie völlig depressiv.
Trotz dieser tragischen Geschichte ist das Buch unglaublich humorvoll, die Charaktere sind alle miteinander ein wenig skurril. Gerade für einen Debütroman ist auch die Sprache hervorragend. Ich wurde förmlich hineingesogen in das Buch. Sehr gut gefallen haben mir auch die etwas magischen Elemente. Sie geben dem Roman nochmal einen ganz eigenen Ton.
Ich bin schon jetzt gespannt auf das weitere Werk der Autorin.