Lesenswert, aber kein Highlight

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buchstaeblichverliebt Avatar

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Ich hatte nicht recht Plan was mich erwartet. Gerechnet habe ich mit einer YA-Story, bekommen habe ich einiges mehr.
Quasi irgendwie einen Lebensratgeber für Außenseiter, denn Debbie ist so eine Außenseiterin. Das mittelständische Mädchen vom Bauernhof, welches auf dem College versucht, sich anzupassen und doch nicht so recht ins Schema passt.
Debbie hat ihre Grenzen.
Ausgiebig Küssen ist ok, Sex nicht - zuviel Nähe - und darum gibt sie auch nicht mehr als notwendig über ihre Familie preis.
Grund dafür ist wohl auch ihr geringes Selbstwertgefühl, welches sie viel Zeit weinend in Toilettenkabinen verbringen lässt.
Ihr Onkel ist ihr sicherer Hafen, doch auch er hat sein Päckchen zu tragen (hat er doch auf tragische Weise einen Verlust in seiner Kindheit erlitten), während Debbies manisch-depressive und traumdeutende Mutter das "Sorgenkind" der Familie ist.
Debbie hat Angst ebenfalls so zu werden und nimmt irgendwann Therapiestunden in Anspruch, um sich (endlich) bei jemandem aussprechen zu können und verstanden zu fühlen.
Und dann ist da auch noch Xanthe, Debbies Collegefreundin und die Verbindung zwischen Familie und Herkunftsort und dem neuen Studentendasein.
...
Ein sprachlich gelungenes Auf und Ab, welches ich gern und zügig gelesen habe. Mir persönlich behandelt es aber einige viele Themen auf einen Streich (Minderwertigkeitskomplexe, Suizid, traumatische Erlebnisse, Alkoholismus, psychische Erkrankungen,...), die Traumsache von Mutter und Tochter und dieses "Heilerding" des Onkels waren mir persönlich nichts, aber im Zusammenhang war es am Ende schon rund und stimmig.
Ein lesenswertes Debüt einer jungen Autorin, die man sich merken kann.