Hinter dem schönen Schein

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babsyz Avatar

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In ihrem Roman „So schöne Lügen“ entführt uns Tara Isabella Burton in die Stadt, die niemals schläft, in der an jeder Ecke und ständig „New York, New York“ erklingt – „If I can make it there I´ll make it anywhere“…… Das dachte sich auch Landei Louise, als sie auszog, um Schriftstellerin zu werden.
Stattdessen hält sie sich mühsam mit 3 Jobs über Wasser - bis sie das reiche It-Girl Lavinia kennen lernt. Lavinia führt sie in die illustre pseudointellektuelle Gesellschaft New Yorks ein, in ein Leben voller dekadenter Partys und Alkohol- und Drogen-Exzesse. Durch diese vermeintliche Freundschaft scheint alles möglich und Louise ist bereit, wirklich alles zu tun, um dieses neue Leben nicht zu verlieren. Lügen ist so einfach und im Laufe der Zeit wird dem Leser klar: hier manipuliert jeder jeden.

Zu Beginn eine gesellschaftskritische Geschichte voller feiner Beschreibungen der „Generation Selfie“, für die Schein und Social-Media-Likes wichtiger sind als echte Gefühle oder Freundschaft, steuert der Roman in atemberaubenden Tempo auf die Katastrophe zu und entwickelt sich zu einem spannenden Thriller.

Ich habe schon lange kein Buch mehr in so kurzer Zeit gelesen. Flüssig geschrieben, temporeich und äußerst plastisch – stellenweise hatte ich den Eindruck, selber mitzufeiern, mitzutrinken, mitzuleiden, mit den hippen Girls und Boys, die einen großen Namen tragen und für die Geld keine Rolle spielt, die im tiefsten Innern aber traurige Existenzen sind.

Ein Mischung aus Great Gatsby und dem talentierten Mr. Ripely übertragen in die heutige Zeit – unbedingt lesenswert.