Toxische Freundschaft

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mrslaw Avatar

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So faszinierend ich das Thema des Buches fand, so schwer bin ich über die ersten Seiten gekommen. Der Schreibstil war anfangs etwas befremdlich und ungewohnt. Aber nach einem Kapitel hatte mich die Geschichte dann gepackt und ich wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Die Geschichte ist eine Art Cinderella-Story im heutigen New York. Louise hat große Träume, aber kein Geld. Sie hält sich mit mehreren Minijobs über Wasser und träumt davon Schriftstellerin zu werden. Eines Tages lernt Sie Lavina kennen – Lavina hat alles, was Louise sich wünscht, sie hat Geld, ist Mittelpunkt der Highsociety, nimmt Drogen und macht einfach das, worauf sie Lust hat.

Aber ihr fehlt auch etwas – Freundschaft! Und so bindet sie Louise an sich, führt sie in die Highsociety ein, erfüllt ihr ihre Wünsche und lässt sie sogar bei ihr wohnen – als einzige Bedingung fordert sie ungeteilte Aufmerksamkeit und Loyalität. Dass diese Konstellation nicht gut gehen kann, wird schnell klar. Es ist erschreckend, wie unauffällig aber zielstrebig die Freundschaft sich in das Gegenteil verwandelt und Louise immer kaltblütiger und berechnender werden lässt.

Allerdings wird auch klar, dass Geld und (Internet)Ruhm nicht glücklich machen. Das Buch ist eine moderne Tragödie, die ein schreckliches Ende nimmt und dem Leser vor Augen hält, dass Geld, Glamour und Ruhm nicht glücklich machen.

Ich hatte irgendwie gehofft, dass am Ende ein Brückenschlag kommt, irgendetwas, das Louises Verhalten rechtfertigt oder erklären könnte, aber gerade das Gegenteil ist der Fall! Das eiskalte Ende setzt nochmal ein Zeichen und lässt den Leser nachdenklich zurück.

Fazit
Ein ungewöhnliches und etwas verstörendes Buch über toxische Freundschaften und die Abgründe der Menschen.