Allein schon die Sprache treibt das Buch voran

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silke porath Avatar

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Der eigene Vater ist immer ein Held. Ist immer derjenige, der alles kann, alles weiß, alles schafft. Zu dem man aufsieht. Dem man blind vertraut und der so gigantisch gut ist, dass man wie er werden will. Zumindest, bis man ihm bis zur Schulter reicht und genug Gehirn besitzt, um manche Dinge zu hinterfragen.
So geht es auch dem Protagonisten aus Arno Franks Erstling. Der Vater: ein Traumtänzer, der in seiner eigenen Welt lebt. Blöd nur, dass er in der echten Welt ein ums andere Mal pleite geht. Noch blöder, dass er Geld unterschlägt. Und ganz blöd, dass jedes Mal die ganze Familie mitziehen muss, buchstäblich. Die Reise führt vom beschaulichen Kaff im Deutschland der 1980er über Frankreich nach Portugal. Und endet in einem Knall.
Arno Frank kann schreiben – und wie! Der langjährige Redakteur der „tageszeitung“ weiß, wie man Pointen setzt. Wie Sätze so knapp und prägnant gebaut werden müssen, dass eine ganze Welt Platz hat in ihnen. Das macht das Buch, neben der Geschichte, zu einem Roman, den man nicht mehr aus der Hand legen will.