Berührend und aufwühlend

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tausendschön Avatar

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Wie muss man als "Erwachsener" eigentlich ticken, um seinen Kindern so etwas anzutun? Ich habe das Buch fast in einem Rutsch gelesen, weil ich es teilweise nicht fassen konnte, dass Eltern (beide Elternteile) ihre Kinder durch halb Europa zerren und ihnen immer irgendwelche Geschichten erzählen, dass alles besser wird.
Es handelt sich hier um die eigene Kindheit und der Autor beschreibt diese mutig und sehr nüchtern, zum Teil mit einem Schuss Ironie. Drei Kinder, zwei Hunde, die dem Vater und der Mutter, die alles nur aus Liebe zu ihrem Mann, mitträgt quasi hilflos ausgesetzt sind und immer wieder auf der Flucht vor der Polizei sind, meist ohne Geld, aber immer mit Hunger, weil der Vater vom großen Reichtum träumte, eine große Summe unterschlagen hat, und die Gläubiger hinter ihm her sind.
Bezeichnend in den letzten Seiten, als die kleine Jeanny "Hilfe" auf ein ausgeschnittenes Bild kritzelt und auf die Theke legt. So ist es auch eines der Kinder, eher zufällig, das dazu beiträgt, dass alles endlich ein Ende hat.
Ein sehr berührendes und aufwühlendes Buch. Sehr lesenswert!